Der PS3-Talk/PS3Inside-Kindergarten feat. Horneds Dungeon *UPDATE*

*UPDATE*

Anscheinden fand Jochen seine Überschrift wohl doch ein wenig zu plakativ: aus „Sabotierte PS3Inside.de die in der Szene bekannte Seite PS3-Talk.de“ wurde jetzt ein eher schlichtes „Wer sabotierte PS3-Talk.de???“. Einzig die vielen Aurufezeichen sind geblieben und, naja, die etwas komische Wortwahl „die rechtlichen Schritte“, welche rechtlichen Schritte Jochen nun genau meint bleibt er uns leider schuldig. Neu ist außerdemm, dass ihm als „Außenstehender“ (lieber Horned, bist du nicht selbst, wie zum Auftakt deines Artikels berreits erwähnt,  Redakteur bei der Seite) die Findung einer eigenen Meinung „schwer“ fällt. Einsicht, du bist gekommen, und hierfür gilt immer noch das gute alte Sprichwort: besser spät als nie. Danke Jochen!

*UPDATE ENDE“

Ein Forum so zu etablieren, dass es täglich mehrere hundert Besucher hat und zig neue Beiträge bekommt, ist schwer. Besonders weh tut es dann, wenn einige Ex-Mitglieder und Ex-Topposter es sich auf die Fahne geschrieben haben, ein neues Forum zu gründen weil ihnen das alte Forum nicht mehr gefällt oder einfach um etwas Neues auszuprobieren.

So geschehen im Fall von PS3-Talk.de. Nachdem einige Moderatoren wohl mit dem Machtgleichgewicht zwischen ihrer Seite und der Seite des Administrators unzufrieden waren, entschlossen sie ein neues Forum mit dem Namen PS3inside.de zu gründen. Beiden Forenbetreibern sollte man an dieser Stelle, nur der Vollständigkeit halber versteht sich, übrigens einen Preis für die verdammt einfallslosen Forennamen, Ausgabe 135 verleihen. Done!

Nun gab es bei PS3-Talk vor kurzem ein paar kuriose Vorkommnisse. Gut besuchte Threads samt all ihrer Postings fanden auf einmal den Weg ins Reich des Datennirvanas. Kurz ausgedrückt: sie wurden gelöscht. Der dortige Admin sah sich daraufhin genötigt folgende Erklärung zu den fehlenden Beiträgen gegenüber seinen Forenteilnehmern abzugeben:

Hallo PS3-Talker,

auf diesem Wege möchten wir uns für die hunderten gelöschten Themen und damit verbundenen tausenden gelöschten Beiträge(5000-6000) entschuldigen.

Ein Exmoderator hat am 30.12 und 31.12 gewütet und nicht nur seine Beiträge gelöscht, sondern alle eure wichtigen Tipps und Fragen, welchen in den Themen gestellt und beantwortet wurden.

Wie ihr vielleicht wisst haben sich vor kurzer Zeit ein paar Exteamler zusammen getan und ihre eigne Seite gegründet. Seit dem Zeitpunkt hat der Spuk begonnen.

Wir möchten uns nochmals bei euch entschuldigen.

Besonders pikant ist dabei natürlich der vorletzte Satz, indem Mr. Admin dem neuen, alten Moderrationsteam von PS3Inside unterschwellig unterstellt, sie hätten etwas mit den fehlenden Beiträgen zu tun. So etwas öffentlich zu behaupten halte ich für sehr fahrlässig: Zum Einen kann solch eine Behauptung zwar durchaus untermauert werden, denn je nach Forensoftware kann klar festgestellt werden, welcher Moderator die Beiträge gelöscht hat. Zum Anderen sollte man aber erst einmal intern zwischen den beiden Seiten abklären, ob es überhaupt zu einer solchen Manipulation gekommen ist, bevor man den Ruf von PS3inside.de unnötig schädigt, während man seine eigenen Glaubwürdigkeit in Frage stellt. Beweise, dass Exteammitglieder, die nun bei PS3inside.de arbeiten, eben diese Beiträge gelöscht haben, bleibt uns der Admin des PS3-Talk-Forums in seiner Erklärung schuldig. Darüber hinaus ist es außerdem fraglich, dass selbst wenn es Exmitglieder des PS3-Talk-Forums waren, diese im Auftrag der Besitzer von PS3inside.de gehandelt haben, oder sich vielleicht nur einen dummen Abschiedsscherz gönnen wollten.

Besonders heikel wird es für den Besitzer von PS3-Talk.de nun, weil sich natürlich Ex-Teammitglieder zu Wort melden und behaupten, sie hätten zum fraglichen Zeitpunkt schon keine Moderationsrechte mehr gehabt. Es steht nun also Aussage gegen Aussage. In solch einer Situation verschärft sich die Lage dann auch gerne und so bezeichnet einer der Besitzer von PS3Inside.de das Vorgehen von PS3-Talk.de als „Kindergarten“. Da hilft es auch wenig, dass Mr. PS3-Talk-Admin nun erklärt, er hätte niemals angedeutet, Teammitglieder von PS3Inside, die vorher bei ihm moderiert haben, hätten etwas mit der Löschung der Beiträge zu tun. Dumm/ungeschickt von ihm bloß, dass er weiterhin behauptet, „der Spuck“ hätte erst mit der Eröffnung der neuen Seite begonnen.  Niemals andeuten, lieber Herr PS3-Talk-Admin heißt leider auch, nicht durch unterschwellige Bemerkungen Vermutungen zu streuen.

Die Stimmung ist also im Eimer, die Lager gespalten und eigentlich regt man sich wegen einer ziemlich überflüssigen und zugleich unglaublich dämlichen Aktion auf. Die meisten der fehlenden Beiträge sollten nämlich aufgrund von regelmäßigen Backups wieder herstellbar sein, weswegen das Löschen eben dieser Beiträge überhaupt keine nachhaltigen Faktor, der im Fall einer Sabotage ja durchaus erwünscht ist, hätte. Natürlich kostet die Wiederherstellung trotzdem Zeit und Nerven. Dennoch ist die Aktion mehr als dummer Streich, denn als boshafte Absicht zu werten. Ausgenommen natürlich, die löschende Person wusste, dass es keine Backups von diesem Themen gibt. Eine Aufklärung bleibt man aber bis jetzt schuldig und dürfte man aufgrund der verzwickten Lage auch erstmal schuldig bleiben.

Umso besser, dass unser lieber Jochen Kolbe alias hornedry2k für uns alle schon die Antwort parat hält. In seinem mit der subtilen Überschrift „Sabotierte PS3Inside.de die in der Szene bekannte Seite PS3-Talk.de????“ betiteltem Beitrag ist es für unseren Vorzeigejournalisten, der laut eigener Blogbeschreibung „immer unabhängig und ehrlich“ ist, klar, dass wenn man „1 und 1 zusammenzählen kann“ man nur zu dem Schluss kommen kann, dass es sich dabei um Ex-Teammitglieder der Seite PS3inside.de handeln kann. Gut, dass hornedry2k am Ende des Beitrags dazu aufruft eine eigene Meinung zu bilden, er selbst ist dazu nämlich anscheinend nicht in der Lage.

Ob und welche Auswirkungen das fahrlässige Verhalten des PS3-Talk-Admins nun haben wird dürfte sicherlich die Zukunft klären. Eins dürfte er aber durchaus gelernt haben: mit Behauptungen und seien sie auch nur unterschwellig geäußert sollte man ohne vorzeigbare Beweise aufpassen. Horneds Beitrag macht sehr anschaulich deutlich warum das so ist.

Perspctv.com – US-Wahlkampf medial betrachtet

US-Wahlkampf einmal übersichtlich. Die US-Webseite Perspectv (gefunden übrigens auf medienlese.com) beschäftigt sich ausgiebig mit der Frage, wie oft Mc Cain oder Obama bei Twitter, Blogs und in den Nachrichten genannt werden. Auch Google-Suchanfragen, die Webseitenaufrufe der Kandidaten und vieles mehr wird dabei gemessen und, jetzt kommt eigentlich das Beste an der ganzen Webseite, übersichtlich in Diagrammen dargestellt. Wer also den Überblick im medialen Overkill zur US-Wahl verloren hat wird hier bestens unterrichtet. Perspctv zeigt allerdings auch erschreckend wie einfallsreiche US-Webmacher im Vergleich zu ihren deutschen Kollegen sind. Schade, dass Spiegel Online und Co. nicht einen ähnlichen Service bieten. Denn ganz ehrlich: mag die Idee hinter der Seite noch so einfach sein, im Grunde ist sie ziemlich genial, nicht nur weil Obama laut Web-Analyse locker die Wahl gewinnen dürfte.

P.S: Ein tolles, funky Widget gibt es übrigens auch noch:

Einfach nur schlecht

Ja, Horny alias Jochen Kolbe, „einfach nur schlecht“ ist er wirklich, dein Testbericht zu Spore. Keine brauchbaren Argumente, außer dass die Grafik sich wohl nicht mit Crysis messen kann, ein unglaublich schlechter Schreibtsil mit unlogischen Sätzen wie „Das EA selbst bei so einer schlechten Grafik es nicht gebacken bekommt grafisch wenigstens zu beeindrucken ist mehr als Peinlich“ und allein die Tatsache, dass du dein Null-Review noch durch drei Screenshots aufblasen musst, um von deinen jämmerlichen sechs kurzen Absätzen abzulenken, lassen mich gut nachvollziehen, warum Electronic Arts dir keine Pressemuster zusendet. Aber es liegt sicherlich wieder nur daran, dass dein Blog sich dadruch auszeichnet „die Wahrheit ungeschont zu sagen.“. Träum weiter…

Gamigo stellt sein Magazin ein

Gamigo war einmal eines der große Online-Spielemagazine und gehörte zu den Grundungsvätern der Szene. Das war alles einmal. Gamigo, das Magazin, zuletzt redaktionell gestämmt vom Zulieferer Daruxx wird eingestellt. Wirklich überraschend kam dies nicht. Seine Hochzeit hatte Gamigo zwischen den Jahren 2000 und 2003, danach ging es kontinuierlich bergab. Weniger die redaktionelle Qualität der Artikel ließ zu wünschen übrig, hier gab es gerade in den letzten Jahren solide Kost, sondern die miserablen Neugestaltungsvesuche gaben dem Magazin den Rest.

Zuerst versuchte man mit dem freundlichen Mexikaner im Logo noch eine eigene Marke zu etablieren. Irgendwann verschwand die Gestalt mit Hut aber und wich einem vergleichsweise wiedererkennungsarmes Durchschnittslogo samt Gamespot-ähnlichem Seitenlayout. Doch auch dieses Design sollte nur zwei Jahre lang wären ehe man sich wieder auf seine Ursprungsfarben zurück besann und fortan in knalligem Orange erschien – wohlgemerkt mit alten Schriftzug (s.o.). Zu kleine Textspalten und dadurch kaum lesbare Artikel, schlecht optimierter HTML-Code und fehlerhaft beschriftete Menüs inklusive Layer-Ad-Wahn ließen aber auch diesen Relaunch-Versuch zur Totgeburt werden. Gamigo verlor immer mehr an Bedeutung im deutschen Sprachraum.

Andere Magazine wie 4players, Gameswelt, Looki, Krawall und Onlinewelten überholten Gamigo in Sachen Reichweite, Medienpräsenz und Bedeutungsgrad. Auch das letzte Design, welches dieselben Fehler des Vorgängers wiederholte, konnte nichts daran ändern. Gamigo blieb ein Relikt, dank unzähliger Backlinks bei Google und anderen Seiten zwar immer noch ein Präsentess, für ein großes Magazin aber nicht mehr präsent genug. Für die Gamigo AG, in der Zwischenzeit zu einem profitablen und erfolgreichen Publisher diverser Online- und Browsergames aufgestiegen, spielte das Magazin nur noch eine untergeordnete Rolle. Zum Schluss müssen dann wohl auch die Werbeeinnahmen nicht mehr gereicht haben, um Gamigo, das Magazin, am Leben zu lassen. Schade dürfte es vor allem für Daruxx sein, schließlich war Gamigo einer ihrer größten Kunden. Gamesguide.de wird inoffiziell das Nachfolgemagazin werden. Ironischerweise ging Gamesguide 2001 in Gamigo auf, um diesem mehr User und damit mehr Marktgewicht zu verleihen.

Keine Dixie Chicks?

Spreeblick stellt gerade eine neue Girlgroup vor und bemängelt in der Einleitung, dass es zu wenige davon gibt. Dummerweise zählt man dabei viele bekannte Girlgroups auf, vergisst dabei aber glatt die erfolgreichste Frauenband aller Zeiten: die Dixie Chicks. Und das trotz sehr medienwirksamer Bush-Kritik und den insgesamt fünf Grammy-Auszeichnungen im letzten Jahr. Da mag wohl jemand keine Country-Musik.

Bessere Argumente bringen

„Mehr Format wagen“, so lautet der Appell Klaus Jarchows im medienkritischen Blog „medienleses.com“. In seiner Kolumne geht es mehr oder weniger darum, dass sich deutsche Blogschreiber nicht davon einschüchtern lassen sollen, erst einmal journalisistsche Leitlinien zu pauken bevor sie anfangen Artikel in ihren Blog zu setzen. Herrn Jarchow setzt dagegen, das man in Blogs mutig mit anderen Textformen experimentieren soll und seinen Lesern Artikel abseits von redaktionellen Standards wie dem „KISS“-Prinzip anbieten soll. Neue Ansätze und interessante Ideen, dafür bin ich gerne zu haben, für die Argumentation Klaus Jarchows jedoch nicht.

So versucht Jarchow im fünften Absatz die KISS-Regel damit zu wiederlegen, dass der am meisten kommentierte Artikel in seinem experimental Blog „Sargnagelschmiede“ mit 28.000 Zeichen eindeutig die Länge jedes Zeit-Essays überschreiten würde. Was er dabei jedoch vergisst zu erwähnen ist, dass es der Ursprungsartikel mit 536 Zeichen gerade einmal auf das Niveau einer kleinen Newsmeldung bringt. Die anderen 27.464 Zeichen werden durch Kommentare gefüllt. Wie man hiermit die auf den Artikel bezogene „keep it short and simple“-Regel wiederlegen will bleibt mir ein Rätsel. Der Großteil der erbrachten Textleistung kommt schlicht und ergreifend von diskutierwütigen Lesern seines Blogs und nicht vom Autor. Die Schlussfolgerung wäre für mich daher eher, dass Blogs dann am besten funktionieren, wenn ihre Beiträge höchst kontrovers sind. Das hat dann weniger etwas mit der Textlänge, sondern etwas mit dem Inhalt zu tun. Und hier dürfte es sich lohnen lieber so kurz und schlüssig wie möglich, anstatt umständlich und auschweifend zu schreiben. Der Leser soll ja schnell zu dem Punkt des Artikels gebracht werden, wo er das Kontroverse spüren und sich darüber seine Meinung bilden kann.

„Seo ins Klo“ lautet eine weitere mutige These Jarchows. Das Search Engine Optimization gerne überschätzt wird ist nicht neu. Trotzdem halte ich es für gewagt, den Nutzen von SEO durch ein simples Alexa-Ranking in Frage stellen zu wollen. Zum einen ist die Alexa-Toolbar auf dessen Grundlage Alexa seine Zahlen berechnet in Deutschland nicht sonderlich verbreitet, zum anderen rechnet Alexa auch gerne einmal falsch. SEO kann keine guten Inhalt ersetzen, jedoch dabei helfen, dass gute Artikel im Web schneller und damit besser gefunden werden. Hätte sich Herr Jarchow einmal genauer mit den Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung vertraut gemacht, hätte er bemerken müssen, dass SEO mehr bedeutet als eindeutige Überschriften für seine Artikel zu finden. Bei SEO geht es u.a. auch darum, dass Artikel und Webseiten erst dadruch bei Google besser gefunden werden können, wenn diese von anderen Webseiten, die von Google als hochwertig und vertrauenswürdig angesehen werden, verlinkt werden. Verlinkt wird aber gerade in Bloggerkreisen nur das, was wirklich interessant ist. Gute Blogs mit interessanten Inhalten müssen aber erst von andere Bloggern gefunden werden, allein dabei hilft SEO. Es ist also nicht „nur da wirksam, wo nichts Eigenes existiert“, sondern ein Hilfsmittel um die Wahrnehmung seines Blogs in der Öffentlichkeit zu steigern.

Jarchow hat in seinen Anstätzen sicherlich Recht. Blogs eignen sich besonders gut dafür, andere Wege zu beschreiten. Es gibt bei privat betriebenen Blogs keine redaktionelle Leitlinie, keinen Chefredakteur der über die Wichtigkeit von Artikel urteilt und auch keinen Platzmangel. Das Internet, und da liegt Jarchow richtig, ist nun einmal „unendlich“. Sorgfältiger zu recherchieren und schlüssigere Argumente zu bringen, das hätte Jarchows Kolumne aber trotzdem gut getan.

Spiegel Online hat Wacken (wieder) entdeckt

Gratulation SPON, ihr wisst das es Wacken gibt. Ihr kennt auch die 2006 erschienene Dokumentation „Full Metal Village“. Ihr habt also eine Ahnung, wie die Bewohner Wackens auf die Festivalbesucher Wackens reagieren und wie ihre Einstellung gegenüber 75.000 Metal-Fans ist. Eine Frage hätte ich da aber noch. Warum schreibt ihr dann ganze zwei Jahre nachdem ihr schon etwas über „Full Metal Village“ und „Wacken“ allgemein geschrieben habt, noch einmal einen Artikel mit genau demselben Inhalt? Nur für die zwei neuen Erkentnisse, dass Fan-T-Shirts wichtig sind und Iron Maiden seit 1992 musikalisch wenig gerissen haben? Letzteres ist mit dem grandiosen „Brave new World“ übrigens eindrucksvoll wiederlegt und Ersteres ungefähr so spektakulär, wie ein Kaugummi unterm Schultisch.

Ist es wirklich nur das Sommerloch, oder hattet ihr einfach keine Lust euch ein wenig über die Bands zu informieren und eine launige Festival-Reportage zu schreiben? Es ist schon lustig, dass eure Printkollegen deutschen Bloggern unterstellen, sie seien belanglos, während auf eurer Internetplattform selbst belanglose Lückenfüller-Artikel erscheinen. Ihr solltet das eigentlich besser können, oder besser müssen…

Nachtrag: Indie-Games auf der E3

Ich hab ja schon einmal das Fehlen von kleinen Spielen auf der diesjährigen E3 bemängelt. Nun bin ich vor kurzem auf ein kleines Video von Gameplaytrailers.com aufmerksam geworden, in dem die Jungs zwei kleine Projekte anpreisen. Beiden gemeinsam haben einen sehr unikaten Stil, lustige Gameplay-Neuerungen und natürlich den Geruch nach wildem, freien Entwicklerdasein, was eben nur Indie-Titel austrahlen können.

Den Anfang macht „The Misadventure of P.B. Winterbottom“. Wer alte Schwarz-Weiß-Filme der 20er Jahre mag, wird dieses etwas andere Jump’n’Run schon von seiner grafischen Gestaltung her mögen. Mit generetypischer Klaviermusik untermalt schlüpft ihr in die Rolle von P.B. Winterbottom. Der grummige Typ mit Zylinder und Regenschirm hat ein Problem. Er muss Kuchen finden, essen und ihn lieb gewinnen. Warum? So richtig klar wird das nicht, nur scheint Herr Winterbottom leicht Schizophren zu sein. Er mag sich selbst grundsätzlich nicht und ist somit sein ärgster Feind.

Seien Reise führt in dabei in eine skurille, makabere Welt voller unpassierbarer Klippen und unerklimmbarer Höhen. Zum Glück kann Herr Winterbottom durch die Zeit reisen oder sich in der Vergangenheit vervielfältigen um so selbst die unüberwindbarsten Hindernisse zu meistern. Als Kulisse dient dabei eine Welt aus Riesenzahnrädern, bedrohlich wirkenden Häuserschluchten und nervös tickenden Uhren. Mich erinnert das Spiel von seiner Atmosphäre und Aufmachung übrigens frappierend an Charlie Chaplins Film „Modern Times“. Wer mehr erfahren möchte, sollte ich einmal den aktuellen Trailer zu Gemüte führen und die offizielle Webseite ansurfen.

Richtig bunt geht es bei „Ibb and Obb“ zu. Wie der Name schon vermuten lässt schlüpft ihr als Spieler dabei in die Rolle von zwei Pac-Mans auf Beinen mit dem Namen Ibb und Obb. Dessen Spielwelt teilt sich in zwei Berreiche auf, wobei unten alles sprichwörtlich auf dem Kopf steht. Feinde, die euch im Weg sind, könnt ihr nicht direkt besiegen, sondern müsst sie von der Unterseite aus treffen. Das klingt einfach, birgt aber so seine Tücken. Ibb und Abb können nämlich nicht zur gleichen Zeit auf nur einer Spieloberfläche herumwandern. Wenn ihr also weiterkommen wollte müsst ihr geschickt vorgehen und immer darauf achten, dass euer Partner nicht gerade von einem Gegner attackiert wird, während ihr diesen versucht von unten auszuschalten.

Passend dazu versprüht das Spiel nicht nur aufgrund seiner Pastelltöne einen herrlichen 80er Jahre Retro-Charme. Die ulkigen Charaktere, die poppige sonst aber spartanisch gestaltete Spielwelt, die beiden Pac-Man-Kopien, das alles lädt zum wehmütigen Träumen von alten Videospieltagen ein. Achja: Ziel dieses kurweiligen Jump’n’Run-Spaßes ist es übrigens so viele Sterne wie möglich einzusammeln. Ganz klassisch werden eure Highscores dann in einer Tabelle eingetragen. Achja, Highscores sind sowas von 80er Jahre, herrlich! Unmengen von Videos sowie ein paar weiteren Informationen findet ihr auch der schön übersichtlichen Webseite zum Spiel.

Mehr Indie-Spiele dessen Erwähung hier lohnen würde sind mir leider nicht aufgefallen. Vielleicht sind sie auch in der ganzen konventionellen E3-Berichterstattung unter gegangen oder vielleicht gab es auch einfach nichts Weiteres. Allgemein bin ich aber immer für neue interessannte Nieschentitel zu haben. Also nutzt die Kommentar-Funktion, wenn ihr noch ein paar gute Indie-Games auf Tasche habt.