Was kann Cuil eigentlich?

Cuil ist gerade in aller Munde. „Größer als Google“, „Cuil attackiert Google“, so schnell wird aus einem Suchmaschiene-Launch also ein internationaler Hype. Pikant sind die Details rund um Cuil trotz all der Dröhn-Meldungen aber trotzdem ein wenig: von ehemaligen Google-Mitarbeitern gegründet un präziser in den Ergebnissen. So die Eckdaten von Cuil. Gerade die Präzision von Cuil könnte dabei interessant sein. Schließlich kennt jeder das Google-Phänomen. So kann es leicht passieren, dass man bei der Suche nach einer gewissen Person oder eines gewissen Lexika-Begriffs, schnell mal auf Seiten landet, wo man nun garnicht hin wollte. Doppeldeutige Wörte sind und bleiben halt nunmal Googles Feind.

Cuil will das besser machen. Wer z.B. nach Bush sucht bekommt per Karteireiter gleich mehrere, präzisere Vorschläge. So wird z.B. George Bush oder President Bush angeboten. Auch die Sängerin Kate Bush schlägt Cuil vor. Das klingt vielversprechend, funktioniert bei einigen Suchbegriffen aber eher schlecht als recht. Während Cuil z.B. beim Begriff Kohl Helmut Kohl als Vorschlag ausspuckt, gibt es bei Schröder nicht Gerhard Schröder, sondern ein paar Serien-Schauspieler zu bewundern. Auch bei Plank für „Max Plank“ fällt Cuil nichts ein, obwohl es Max Plank kennt. Auch die Performance leidet noch stark. Wer auf Suchvorschläge klickt landet des Öfteren noch im Datennirvana.

Was aber mehr zählt als gute Suchvorschläge sind die gefundenen Webseiten. Da ist es dan auch egal, ob Cuil mehr Seiten als Google durchsucht. Was bringt das schon, wenn die Ergebnisse miserabel sind? Schwuups, schon sind wir bei Cuils Schwäche angekommen. Viele Suchergebnisse passen nicht zum gesuchten Begriff. Wer z.b. George Bush bei Cuil eingibt bekommt zwar viel Bush geboten, darunter auch die offizielle Webseite, ein Wikipedia-Artikel findet sich aber nicht darunter. Da findet Cuil This Nexts Tag „George Bush“ oder die Seite huostenairportsystem.org wichtiger. Miserable failure Cuil! Das dabei nur ein Bild von George Bush dargestellt wird demonstiert dann auch gleich die hervorragende Funktion der gleichzeitgen Bildersuche.

Cuils Ansätze mögen toll sein, die Umsetzung ist aber grausam. Wie schnell werden wir Cuil nur noch per Waybackmashine aufrufen können? Wenn sich nichts großartig ändert schon bald!

Wie viel ist Print bei Jugendlichen noch wert?

Das Internet wird immer stärker, selbst große Tageszeitungen in den USA spüren das. Gleichzeitig, so zeigt es der aktuelle AWA-Bericht „Die junge Generation als Vorhut gesellschaftlicher Veränderungen“, lesen immer weniger junge Menschen Printmedien. Gerade Jugendzeitschriften merken das deutlich. Selbst die alterwürdige Bravo musste innerhalb von vier Jahren knapp 200.000 Leser am Kiosk abgeben.

Warum das so ist dürfte sich nur schwer an einem Trend festmachen. Interessant zu beobachten ist jedoch, dass laut aktuellem AGOF-Bericht über 95 Prozent der 14- bis 19-Jährigen im Internet aktiv sind. Mehr als jede andere Altersgruppe. Nun muss eine hohe Internetnuztung natürlich nicht gleich bedeuten, dass diese Zielgruppe sich nur noch über das Internet informiert. Immerhin nutzen viele Surfer das Internet zuallererst zum Versenden von Emails (88,9 %) oder als Recherchemedium (88 %). Als Nachrichtenquelle wird das Internet erst an dritter Stelle mit 64,6 % genutzt. Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren nutzen das Internet sogar primär fürs Flirten oder die Kommunikation mit Freunden via Chatrooms und Instant-Messenger. Nachrichtendienste werden da eher weniger abgefragt. Das liegt sicherlich daran, dass sich immer weniger junge Menschen für Politik interessieren.

Klassische Jugendzeitschriften wie Bravo oder Popcon standen aber seit ihrer Gründungszeit eher weniger für politische Aufklärung. Star-Hypes, sexuelle Aufklärung, Lovestories sowie Promi-News waren und sind nachwievor die Themen mit denen Bravo und Co. versuchen junge Leser anzusprechen. Doch gerade hier liegt das Problem vieler Jugendzeitschriften. Wer will schon etwas über Britneys Eskapaden lesen, wenn er es in bewegten Bildern auf Youtube sehen kann? Wer braucht eine heiße Lovestory, wenn er selbst in Flirtportalen und Chatrooms aktiv werden kann? Diese Fragen dürften sich viele Jugendliche stellen und rasch zu dem Ergebnis kommen, dass es sich kaum noch lohnt Geld für ein Magazin auszugeben, dass sich hauptsächlich mit Themen beschäftigt, die man im Internet aktueller, schöner und leichter konsumierbar bekommt. Die klassische Jugendzeitschrift wird also durch ihre Themenauswahl und dessen Gestaltung ins Abseits gerückt. Wie schwer es sein dürfte, diesesn Trend entgegen zu wirken, wenn man eine komplette Zielgruppe vom Printmedium entwöhnt hat, dürfte wohl erst die Zukunft zeigen. Besonders rosig dürfte die aber wohl nicht mehr aussehen.

Achja, es ist übrigens E3

Die E3 ist ja mittlerweile nur noch eine Messe unter Vielen, so neben der Games Convention und der Tokio Games Show. Ergo gibt es dieses Jahr weniger Wahnsinnsmeldungen als noch 2006. Trotzdem, die E3 ist immer für ein paar Überraschungen gut. Für all diejenigen unter euch, die nicht die Lust haben, sich durch zig Spieleseiten zu wuseln, hier die wichtigen Informationen im Überblick.

Final Fantasy XIII kommt auch für die Xbox 360 (PS3 sag leise servus…)

– nochmal die 360: Microsoft lässt die 20-GB-Variante in den USA auslaufen und liefert nur noch die 60GB-Version für 349 USD aus, Restbestände der 20er werden für 299 USD verhöckert

id Software ist jetzt bei EA, EA-Partners sei dank

– und wieder mehr Speicher: die Playstation 3 kommt jetzt mit 80 GB, anstatt der bisherigen 40 GB

– 256 Spieler in einem Shooter gleichzeitig, Mag solls möglich machen

– und zu guter Letzt will uns Nintendo mit der Wii-Motion Plus nochmal Zusatszeug verkaufen.

Zu Rage gabs noch nen netten Trailer, FF XII sollte man auch noch gesehen haben, ebenso Resident Evil 5 und Mirror’s Edge. Das wars soweit, wirklich. Wer mehr Details will, bitte bekannte Quellen besuchen. Wer Geheimtipps sucht, darf gerne mit mir mitsuchen. Sollte ich welche finden, morgen mehr, versprochen!

Steam-Klon für Retro-Games angekündigt

Ich mag Retro-Games. Einige Klassiker wie Age of Empires 2, TOCA 2, MadTV, Ultima 7, Fallout 2 und MDK spiele ich mindestens einmal im Jahr zumindest nochmal kurz an. Andere würde ich gerne wieder anspielen, habe aber entweder die CDs nicht mehr (Umziehen ist scheiße), oder die Vollversion mir damals von nem Kumpel geliehen.

Auf Ebay hab ich prinzipiell nach einigen schlechten Erfahrungen keine Lust und Kaufhäuser auf Verdacht abklappern gehört nicht zu meinen Hobbies. Gut, dass es die Jungs von CD-Project und damit Gog.com (Junge, die Domain muss teuer gewesen sein, dreistellig und Top-Level) gibt. Auf Gog, passenderweise die Abkürzung für Good Old Games, kann man Spieleklassiker vergangener Tage downloaden. Das ist natürlich nicht kostenlos, schließlich werden manche Titel extra für Windows XP und Vista angepasst und auch zukünftig noch mit Addons und Patches versorgt. Trotzdem ist der Preis mit 5,99 USD bis 9,99 USD dem Euro sei dank sehr, sehr fair.

Das Beste an Gog.com ist aber, dass die runterladbaren Retro-Titel absolut DRM-frei sind. Das heißt kein nerviger Kopierschutz, der einem irgendwann wenn die Seite nicht mehr existieren sollte erzählt, man habe den Titel noch richtig aktiviert. Wer will kann seine kleine Spielesammlung dann auch ohne Probleme auf CDs oder DVDs sichern. Da gebe ich für extra angepasste, kopierschutzbefreite und sogar noch mit Patchgarantie versehene Klassiker gerne unter 10 Euro aus. Jungs, lasst euch knuddeln, ich freu mich schon. Mein Anmeldung zum Betatest ist übrigens gerade raus.

Contra Farbe in Diablo 3

Es mag ja Leute geben, denen gefällt die Farbgebung in Diablo 3. Schnell wird man der Kritiker dann als „Fanboy“ verunglimpft. Und ja, ich mochte Diablo 2 sehr gerne. Und ja, ich finde die Farbegung in Diablo 3 nicht atmosphärisch genug. Warum? Bevor wir hier gleich die Messer wetzen, und alle Gegner als Nörgler denunzieren, vergleichen wir doch einfach die Farbstimmung des Intros mit dem der Spielszenen.

Into (zum Vergrößern anklicken):


Spielszenen:

Auffällig dabei ist, dass der Trailer düsterer und wie ich finde auch atmosphärischer gestaltet ist. Wem diese Bilder nicht ausdrucksstark genug sind, dem empfehle ich einmal sowohl den Trailer als auch die Gameplay-Szenen anzuschauen. Wie ich finde wirkt der Trailer von der Farbstimmung her besser komponiert. Hier wird geschickter mit dem Spiel aus Licht und Schatten eine ungemütliche Stimmung erzeugt. Ignorieren wir dabei die aufgrund der Montage höhere Inszenierungsdichte des Intro-Films, ergibt sich eben gerade durch die düstere Gestaltung eine bessere Tranformation der Stimmung.

Ein fast schwarzes Bild, mit eher spärlicher Ausleuchtung, bei der nicht klar ist, aus welcher Richtung der Gegner attackieren könnte. Wo jede Attacke eine Überraschung ist. Das Böse also dauerhaft im dunkeln operiert. Dass das bessere Schockmomente beim Konsumenten auslösen kann, als die plumpe Darstellung des Grauen, das sollte jedem klar sein, der schon einmal einen Horrofilm gesehen hat.

Warum Blizzard sich dann trotzdem für eine hellere Umgebung und „freundlichere“ Tonwerte entschieden hat? Ich gehe nach wie vor stark davon aus, dass damit die Spielbarkeit verbessert werden soll. Mag es im Film also durchaus gut sein, wenn man wenig sieht, könnte dies bei Diablo 3 sicherlich von Nachteil sein. Denn anders als im Film, muss sich hier der Konsument aktiv gegen die Gegnerhorden wehren. Da diese bei Diablo 3 naturgemäß extrem vielzählig ausfallen, dürfte es allein der Übersichtlichkeit dienen, die Umgebung nicht in ein mystisches Schwarz zu tauchen. Der Amtosphäre hätte es hingegen sicherlich gut getan.

Blizzard-Hypes sind nichts für mich

Um eins gleich zu Beginn klar zu stellen: ich mag Blizzard-Spiele, vor allem mag ich die Diablo-Reihe. Womit ich haber rein garnichts anfangen kann ist dieser ominöse Hype um alle „Blizzard-könnte-Titel-XYZ-ankündungen“-Gerüchte.

Warum? Für mich macht Blizzard im Endeffekt das, was EA seit Jahren schon recht erfolgreich macht und dass sogar fast mit demselben finanziellen Erfolg. Man macht das, womit man auf keinen Fall irgendein Risiko eingeht: etablierte Marken immer und immer wieder fortsetzen. Zweifellos spielt Blizzard dabei in einer anderen Qualitätsliga. Auch kündigt man nicht jedes Jahr einen neuen Titel an. Die Frage, wann sich Blizzard denn seit dem Release von Diablo anno 1997 an eine neue Spielidee gewagt hat darf man trotzdem gerne mal stellen.

Ja, es gabt StarCraft: Ghost, ein Action-Adventure für Konsole. Es wurde eingestampft. Und außerdem: es basierte auf dem StarCraft-Universum. Kein neues Szenario wurde geschaffen, ein Bekanntes wurde nur in ein neues Gewandt gestopft. Desselbe bei World of WarCraft. Altes Szenario in neuem Spielkonzept, dazu viele bekannte Elemente guter MMORPG recycled und fertig ist der potentielle Millionen-Seller. Negative Stimme dazu? Eher selten. Kritik wird wenn dann an den Kritikern geübt. Dass World of WarCraft trotz seines Spaßfaktors eine Gelddruckmaschiene ist, wird dabei gerne übersehen. Genauso die Tatsache, dass Blizzard fleißig AddOns veröffentlicht. Und das sicherlich nicht nur, um den Spieler mit neuen Inhalten zu versorgen, sondern auch um eine ordentlichen Portion Geld zu verdienen. Die Kuh will ja gemolken werden.

Das ist für mich kein Grund, Blizzard zu verteufeln. Das man mit elektronischer Unterhaltung Geld verdienen kann und das ab einer gewissen Firmengröße auch zwingend tun sollte, dürfte jedem noch so verblendetem Zocker-Idealisten klar sein. Mich wundert nur, wie wenig man sich dessen bei Blizzard bewusst ist. Aritikel wie diese PCGames News und der Live-Ticker in Gamonas Diablo-3-Blog zeigen deutlich, dass man bei Blizzard gerne dem Hype folgt. Dabei macht Blizzard sehr gute, aber beileibe keine innovativen Spiele mehr. Und dabei wird doch so oft der Innovationsmangel beklagt.

P.S.: Mittlerweile ist es raus: Es wird einen neuen Diablo-Teil geben. Ich freu mich drauf. Auch ohne Innovationen und so. Gesagt werden musste es aber trotzdem.

Das Mysterium Gee

Ich stelle mir seit geraumer Zeit eine Frage: wie überlebt eigentlich ein Magazin, dass laut IVW im aktuellen Quartal von sowieso eher mageren cirka 20.000 verkauften Exemplaren noch 8.000 über sogenannte sonstige Verkäufe absetzt? Hierbei handelt es sich nicht um das normale Kiosk- oder Abonnenten-Geschäft, ja selbst der stark rabattierte Lesezirkel fällt nicht darunter.

Zwar schweigt sich die IVW-Webseite gekonnt dazu aus, was denn nun genau sonstige Verkäufe sind und ob und zu welchem Preis (sprich 50 Prozent des normalen Kiosk-Preises usw.) das Magazin dann feilgeboten wird. Ich persönlich kann mir aber kaum vorstellen, dass mit diesen Exemplaren ein beachtenswerter Umsatz erzielt wird, sind das Kiosk- und Abogeschäf neben der Werbung doch die wichtigen Umsatzbringer.

Das Heft an sich wird derzeit zu einem Preis von 3,90 Euro angeboten, bietet 100 Seiten Umfang und wird von zwei Redakteuren, einem Chefredakteur samt Stellvertreter, sowie einem Textchef und einem Art Direktor samt einem Stamm von freien Redakteuren erstellt. Viel Personalaufwand ist also ersteinmal nicht zu erkennen und der Preis von 3,90 Euro für 100 Seiten ist allemal recht deftig. Trotzdem: die PlayZone hatte auch nicht ausufernd mehr Personal, verkaufte nur 500 Exemplare weniger und wurde zudem billig in Polen mit einem Großverlag im Rücken hergestellt und das bei einem Preis von 4,90 Euro bei 100 Seiten Umfang. Die Playzone gibt es aber nicht mehr, die Gee dafür immer noch.

Nicht, dass ich etwas gegen die Gee als Magazin hätte. Eher im Gegenteil: ich finde es ganz angenehm mal ein „Spiele“-Magazin am deutschen Markt zu haben, dass Spiele nicht aufgrund von Motivationskurven oder der Addition von Teilwertungen beurteilen. Die Reportagen in der Gee sind nicht bloß nettes Beiwerk wie bei PC Games oder GameStar, sondern meist Hauptbestandteil des Magazin. Gut recherchiert und geschrieben sind die Meisten davon. Sollte das dann mal nicht zutreffen, sind sie aber wenigstens noch unterhaltsam.

Der Fortbestand der Gee bleibt mir aber dennoch ein Rätsel. Der Verlag, die Redaktionswert, hat zwar noch das DVD-Magazin, dass mit knapp über 43.000 verkauften Heften (abzgl. sonstiger Verkäufe, laut Quartal 1/2008) bei fast gleichem Personalaufwand solide wirtschaften solle. Die Gee könnte man mit den Gewinnen aus dem DVD-Magazin also querfinanzieren. Aber warum sollte das ein Verlag über ein Jahr lang machen?

Arbeiten die Redakteure dort zum Hungerlohn, sind die Anzeigenerlöse so hoch oder lohnt es sich die Gee einfach am Leben zu erhalten, um ein Prestigeobjekt zu haben, oder weil es dann bei der örtlichen Druckerei so gute Rabatte gibt, dass es sich insgesamt für den Verlag rechnet? Mir erscheint das alles als wenig logisch und somit verbleibe ich in leichter Ratlosigkeit. Vielleicht habt ihr da ja eine Idee?

P.S.: Interessanterweise scheint man sich bei der Redaktionswerft in den letzten paar Monaten mit der Marke Gee im Internet etwas ausgedehnt zu haben. Gee.TV und Gee.Display sind zwei durchaus interessante, wenn auch bei Gee.TV nicht unbedingt neue Ansätze. Videoplattformen gibt es im Internet ja beleibe genug, und mit ViVi.tv auch schon recht lange eine Plattform, die sich nur mit Videospielen beschäftigt.