Gamigo war einmal eines der große Online-Spielemagazine und gehörte zu den Grundungsvätern der Szene. Das war alles einmal. Gamigo, das Magazin, zuletzt redaktionell gestämmt vom Zulieferer Daruxx wird eingestellt. Wirklich überraschend kam dies nicht. Seine Hochzeit hatte Gamigo zwischen den Jahren 2000 und 2003, danach ging es kontinuierlich bergab. Weniger die redaktionelle Qualität der Artikel ließ zu wünschen übrig, hier gab es gerade in den letzten Jahren solide Kost, sondern die miserablen Neugestaltungsvesuche gaben dem Magazin den Rest.
Zuerst versuchte man mit dem freundlichen Mexikaner im Logo noch eine eigene Marke zu etablieren. Irgendwann verschwand die Gestalt mit Hut aber und wich einem vergleichsweise wiedererkennungsarmes Durchschnittslogo samt Gamespot-ähnlichem Seitenlayout. Doch auch dieses Design sollte nur zwei Jahre lang wären ehe man sich wieder auf seine Ursprungsfarben zurück besann und fortan in knalligem Orange erschien – wohlgemerkt mit alten Schriftzug (s.o.). Zu kleine Textspalten und dadurch kaum lesbare Artikel, schlecht optimierter HTML-Code und fehlerhaft beschriftete Menüs inklusive Layer-Ad-Wahn ließen aber auch diesen Relaunch-Versuch zur Totgeburt werden. Gamigo verlor immer mehr an Bedeutung im deutschen Sprachraum.
Andere Magazine wie 4players, Gameswelt, Looki, Krawall und Onlinewelten überholten Gamigo in Sachen Reichweite, Medienpräsenz und Bedeutungsgrad. Auch das letzte Design, welches dieselben Fehler des Vorgängers wiederholte, konnte nichts daran ändern. Gamigo blieb ein Relikt, dank unzähliger Backlinks bei Google und anderen Seiten zwar immer noch ein Präsentess, für ein großes Magazin aber nicht mehr präsent genug. Für die Gamigo AG, in der Zwischenzeit zu einem profitablen und erfolgreichen Publisher diverser Online- und Browsergames aufgestiegen, spielte das Magazin nur noch eine untergeordnete Rolle. Zum Schluss müssen dann wohl auch die Werbeeinnahmen nicht mehr gereicht haben, um Gamigo, das Magazin, am Leben zu lassen. Schade dürfte es vor allem für Daruxx sein, schließlich war Gamigo einer ihrer größten Kunden. Gamesguide.de wird inoffiziell das Nachfolgemagazin werden. Ironischerweise ging Gamesguide 2001 in Gamigo auf, um diesem mehr User und damit mehr Marktgewicht zu verleihen.
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