Warum Werbe-Follower bei Twitter nervig sind

Okay, es ist ein klein wenig Offtopic, aber das Thema bereitet mir schon langem Unbehagen, fast so wie ein Reizdarm. Ich benutze, wie sicherlich viele Millionen Menschen da draußen, regelmäßig Twitter und mir machts einen Heidenspaß. Nun kann jeder jedem bei Twitter folgen, außer man deklariert seinen Account als privat und schützt ihn mit einem Passwort.

Da ich Twitter aber nicht nur dafür nutze, um mit Freunden und/oder Gleichgesinnten zu kommunizieren, sondern auch um über neue Einträge auf meinem Blog, so wie dieser hier, zu informieren, kommt das für mich eher nicht in Frage. Das Problem ist nun aber, dass mir auch Personen folgen, die ganz klar nur die Absicht haben auf ihre Firma oder ihr super tolles Produkt hinzuweisen. Gut, ich kann sie ignorieren, dann müsste ich aber täglich meine Follower-Liste pflegen, was ich persönlich ätzend aufwendig  finde. Eigentlich stören diese Werbe-Follower zuerst auch nicht großartig. Doch da kommt eine weitere Funktion des zwitschernden Vogels ins Spiel.

Da ich gerne darüber informiert bin, wenn jemand neues meinen Tweets folgt, bekomme ich eine nette Mail in mein Postfach. Leider nicht nur dann, wenn mich andere Blogger oder Freunde gefunden haben, sondern auch dann, wenn so ein Werber meint, ich wäre der ideale Typ für sein Produkt. Gut, man kann die Nachricht ausschalten, dann bekomme ich aber nicht mehr mit, wer mir alles Neues folgt. Besonders dreist wird es dann, wenn diese Leute andauernd mir die Gefolgschaft kündigen, nur um sich mir dann wieder erneut anzuschließen. Das ist indirekter Werbe-Spam der besonders dreisten Art. Da hilft es dann nur noch dessen Account zu blocken, was wieder in Arbeit ausartet. Also weg mit Werbe-Followern. Eure Produkte gehen mir nach der aufdringlichen Schleichwerbung eh am Arsch vorbei.

Was Flattr macht und warum es nützlich ist

„Jaja, irgendein Web.2.0-Scheiß, ich bin doch schon bei Twitter, Facebook und Co., reicht das nicht?“ werdet ihr jetzt sicherlich denken wenn ihr die Überschrift lest und dem Namen nach zu urteilen könntet ihr Recht haben. Doch Flattr ist in Wirklichkeit nicht irgendein trendiger Mumpitz, sondern bietet eine schöne Möglichkeite freie, unabhängige Blogger, Fotografen, Musiker, Filmemacher oder Maler ein klein wenig für ihre Arbeit zu entlohnen.

Um das tun zu können, muss man sich zuerst bei Flattr anmelden. Aktuell geht das nur mit einem Invite, welche per Twitter ganz gut zu bekommen sind. Ansonsten lässt man seine Email-Adresse auf eine Warteliste setzen und bekommt meistens innerhalb von zwei bis drei Tagen automatisch einen Invite-Code zugeschickt. Ist man erst einmal bei Flattr drin, kann man die Seite auf zwei Arten nutzen. Zum einen für sein eigenes Projekt, indem man sich so einen schicken Button, wie meine Wenigkeit es getan hat, auf die Webseite packt, oder aber indem man sein eigenes kleines Budget festlegt, um für andere zu spenden. Einzahlen müssen aber so oder so beide Parteien.

Flattr verwaltet dabei euer Spendenguthaben. Ihr könnt je nach Wunsch 2, 5, 10 oder 20 Euro pro Monat spenden. Die Höhe der Spende, welche der Autor und Künstler von euch bekommt, richtet sich dabei danach, für wie viele Artikel ihr im Monat gespendet habt. Sollten euch also bei 5 Euro monatlich verfügbarem Spendenvolumen 10 Sachen im Web besonders angemacht haben, so bekommt jeder eurer Favoriten 50 Cent aufs flattrische Konto überwiesen.

Gut, der bekannte und etwas eingerostete Paypal-Spenden-Button kann das irgendwie auch, nur verliert man recht schnell die Übersicht, an wen man schon gespendet hat und wie viel derjenige bekam. Außerdem mag nicht jeder Paypal, und irgendwie kann ich als geneigter Surfer diesen Donate-Button nicht mehr sehen, er hat so ein klein wenig ein Bettler-Image erhalten.

Also: solltet ihr einen Beitrag auf dieser wunderschönen Seite so derbe geil finden, dass ihr mir am liebsten eure extrem heiße Freundin für eine laange Nacht ausleihen würdet, dann bin ich mit einem kleinen Klick auf den Flattr-Button auch nicht gerade unzufriedener. Achja: sollte der Artikel einfach nur gut sein, dann könnt ihr ihn natürlich auch „flattrn“…

Eine nette Übersicht, wer alles Flattr nutzt gibt es bei meinem Kollegen Tom auf zurpolitik.com.

Warum GamersGlobal keiner braucht

Gamers GlobalJörg Langer sollte eigentlich über eine gewisse Kernkompetenz in Sachen Videospielejournalismus verfügen. Der gute Herr war immerhin Mitbegründer und jahrelanger Chefredakteur der GameStar und das zu ihren besseren Zeiten.

Vor ein paar Stunden (?) ging sein neues Baby ans Netz: GamersGlobal soll dabei ein „neues“, „innovatives“ Spielemagazin sein. Nicht „irgendwie Web 2.0“, sondern eher eine Bündelung aus dem eingeschränkten, aber sehr speziellen  und umfangreichen Fachwissen diverser Genre-Freaks und der „Objektivität“ und „Professionalität“ gestandener Spieleredakteure. Anders übersetzt: User können ihre eigenen News, Reviews und dergleichen auf GamersGlobal online stellen, während im Hintergrund eine professionelle Redaktion die Inhalte überwacht, verbessert oder ggf. ergänzt. Damit nun nicht aber jeder Möchtegernjournalist mit seinem sprachlichen Dilettantismus die Plattform überflutet muss man sich durch das Schreiben von Kommentaren oder Forenbeiträgen Erfahrungspunkte erarbeiten. Belohnt wird man dann damit, dass man irgendwann selbstständig Artikel schreiben darf und andere User kontrollieren kann.

Mal ganz ehrlich? WTF?

Ich möchte an dieser Stelle nicht wie „SeniorGamer“ dem Projekt Ausbeutung unterstellen. Nein, jeder Möchtegernschreiberling, der sich dort anmeldet, wird vorher umfassend darüber informiert, was seine Aufgabe ist. Und das ist, um es einmal etwas harscher zu formulieren, nichts weiter also Content zu produzieren, den er wiederum aus anderen Quellen haben muss. Gerade im Newsbereich wird dies zum Fallstrick für GamersGlobal werden. Denn was fehlt jedem soeben zum Newsschreiber befördertem GG-Knecht? Genau, eine feste Redaktionanschrift, der geschulte Umgang mit Pressevertretern diverser Publisher und, last but not least, ein Namen in der Branche. Wie soll diese arme Wurst denn bitteschön eine News recherchieren, außer indem sie im Internet über die bekannten englischsprachigen Quellen surft und von dort einfach abschreibt? Genau, er kann es gar nicht anders und damit verkommt der Newsbereich von GamersGlobal zu eben dem, was man im Internet auf jeder zweiten Spielewebseite geboten bekomme: eine Zweitverwertung von IGN, Shacknews, Gamespot und Konsorten. Wow, das hört sich für mich echt innovativ an.

Darüber hinaus strotzt die Seite nur so vor Wiedersprüchen:

1. Einfache Webstandards werden nicht erfüllt: RSS-Feed? Ach, viel zu sehr Web 2.0. Multi-Browser-Kompatibilität? Pah, nutzen doch eh alle den Firefox.

2. Die erste Regel im „Wie schreibe ich eine gute News“-Leitfaden lautet „Schreib über spannende Sachen“. Was sollen bitte an Themen wie „Divinity 2: Die ersten Fertigkeiten & der Kampf als Mensch“ oder „Valve über Duke-Gerücht: „Nein, das stimmt nicht“ spannend sein? Gerade dann, wenn man wie in diesem Fall nur bekannte Newsseiten erneut zitiert, wie schon davor 4players, Gameswelt, Looki, Spieletipps.de, Demonews, ……

3. Ihr wolt euren eigenen Artikel haben, die durch das universelle Fachwissen von professionellen Spielejournalisten sowie dem spezialisiertem Genre-Wissen einzelner Freaks ihre eigene Note haben. Warum verlinkt ihr denn bitte in dieser News auf fremde Testberichte? Vielleicht, weil euer Redaktionskonzept an einem weiteren Problem scheitern wird, bekannt unter dem bösen Wort Aktualität. Wie wollt ihr im harten Videospielmarkt,  in dem die meisten Abverkäufe und damit auch das größte Interesse an einem Spiel in den ersten zwei Wochen nach Release zu erwarten sind, bestehen, wenn euer Freaktester mangels Vorabrezensionsexemplar seinen Teil zum Test leider erst einen Monat nach Erscheinung des Titels beitragen kann?

4. Warum muss ich mir Erfahrungspunkte via Kommentarfunktion erarbeiten um im Forum als registrierter Benutzer posten zu dürfen? Wollt ihr lieber die Kommentarfläche unter euren Artikeln mit Nullinhalt gefüllt haben, nur damit ich mich im Forum austoben darf? Oder geht es euch schlicht und ergreifend nur darum, überhaupt Kommentare unter News wie „DeltaForce Xtreme 2 Demo und Release am 20.Mai“ zu haben? Ach, ich hab übersehen, dass es sich hierbei um eine „schöne Sammel-News samt kritischer, aber fundiert erscheinender Einschätzung“ handelt, gerade ohne die Information, dass DeltaForce Xtreme 2 „ erstmals auf DVD (Anzahl der Objekte machte dies mitunter erforderlich)“ erscheint, könnte ich jetzt nicht mehr leben. Da hat der Autor wirklich, wie auch im zweiten Punkt eures kleinen News-Leitfadens richtig erkannt, nur über „das Wesentliche“ geschrieben. DVD-Releases sind heute aber auch wirklich so exotisch, ohne diese Information wäre die News glatt wertlos.

GamersGlobal wird, und da könnt ihr mir in einem Jahr gerne auf den Sack hauen wenn es anders kommen sollte, innerhalb kürzester Zeit zu einer News-Wiederkau-Maschine mutieren, bei der unzählige Hobbyschreiberlinge einen möglichst hohen Output tagesaktueller Gaming-Unwichtigkeiten zum Besten geben werden, damit sie dann endlich den von ihnen lang ersehnten,  aber jetzt leider nicht mehr sehr aktuellen Monster-Test zu „Quake Wars“ abliefen können. Der wird sicherlich fundiert und so, aber ist leider einfach mal zig Jahre zu spät dran. So wie die Macher hinter GamersGlobal eben einfach Seiten und Trends wie Gamejudge oder Gamingblogs für Hardcore-Zocker wie Polyneux, Antigames, D-Frag oder  Working Title verschlafen haben. Web 0.1 geh dich Schlafen legen, aber schnell, du müffelst schon…


Computec lebt den Euphemismus

Computec LogoWenn ich mir die aktuelle Pressemitteilung meines Lieblingsverlages so anschaue, frage ich mich langsam wirklich, ob man bei Computec die Ressourcen nicht falsch verteilt. Anstatt nämlich Unsummen in die Vertuschung des Niedergangs seiner eigenen Printobjekte zu investieren, sollte man eventuell lieber seine Printredaktionen mit mehr Redakteuren ausstaffieren. Aktuell teilen sich sechs Redakteure plus ein paar Praktikanten und Volontäre die Aufgabe, drei monatliche Konsolenmagazine zu gestalten, früher hätte man dafür weitaus mehr Personal beschäftigt.

Kommen wir aber zu dem, worüber sich Computec so diebisch freut. Insgesamt könne man, so „Commercial Director“ (früher: leitender Anzeigenverkäufer) Hans Ippisch „[m]it einer Steigerung der Auflage auf über 600.000 verkaufte Exemplare“ seine „Führungsposition im Bereich der Spiele-Magazine“ ausbauen und zeige „eindrucksvoll, dass Print nach wie vor lebt“. Hallo? Zu viel an Sylvester gesoffen und immer noch im Vollrausch? Ihr braucht 12 (!) Print-Titel um eine verkaufte Auflage von 600.000 Exemplaren auf die Beine zu stellen? Vor vier Jahren hättet ihr für eine ähnliche Auflage (hier: 612.888 verkaufte Hefte) ganze sechs Magazine benötigt (PC Games, PC Games Hardware, PC Action, N-Zone, Kids-Zone und PlayZone / Quelle: PZ-Online, IVW 04/2004) und nicht euer komplettes Portfolio samt schön gerechneter Verlagszahlen dafür bemühen müssen.

Nein, diese Pressemitteilung verdeutlicht nicht, „dass Print nach wie vor lebt“, sie zeigt eindeutig, dass in dieser Branche miese Zahlen lieber schön gerechnet und geredet werden, als dass man sich still und schweigend an eine Problemlösung macht. Anscheined können nämlich weder Cover-Vollversionen, Boulevard-ähnliche Schlagzeilen noch teure Werbekampagne folgende Zahlen verhindern:

PC Action: 56.035
(Vergleich zum Vorjahrsquartal: -21,9% / -15.724 Exemplare)

PC Games: 122.156
(Vergleich zum Vorjahrsquartal: -24,0% / -38.517 Exemplare)

PC Games Hardware: 69.340
(Vergleich zum Vorjahrsquartal: -16,4% / -13.611 Exemplare)

SFT: 180.366
(Vergleich zum Vorjahrsquartal: -7,7% / -15.036 Exemplare)

N-Zone: 17.487
(Vergleich zum Vorjahrsquartal: –25,2% /  -5.886 Exemplare)

Das, lieber Commercial Director, ist der aktuelle Print-Trend, von einer Steigerung der verkauften Auflage auf über 600.000 Spiele-Hefte kann da keine Rede mehr sein.

Der PS3-Talk/PS3Inside-Kindergarten feat. Horneds Dungeon *UPDATE*

*UPDATE*

Anscheinden fand Jochen seine Überschrift wohl doch ein wenig zu plakativ: aus „Sabotierte PS3Inside.de die in der Szene bekannte Seite PS3-Talk.de“ wurde jetzt ein eher schlichtes „Wer sabotierte PS3-Talk.de???“. Einzig die vielen Aurufezeichen sind geblieben und, naja, die etwas komische Wortwahl „die rechtlichen Schritte“, welche rechtlichen Schritte Jochen nun genau meint bleibt er uns leider schuldig. Neu ist außerdemm, dass ihm als „Außenstehender“ (lieber Horned, bist du nicht selbst, wie zum Auftakt deines Artikels berreits erwähnt,  Redakteur bei der Seite) die Findung einer eigenen Meinung „schwer“ fällt. Einsicht, du bist gekommen, und hierfür gilt immer noch das gute alte Sprichwort: besser spät als nie. Danke Jochen!

*UPDATE ENDE“

Ein Forum so zu etablieren, dass es täglich mehrere hundert Besucher hat und zig neue Beiträge bekommt, ist schwer. Besonders weh tut es dann, wenn einige Ex-Mitglieder und Ex-Topposter es sich auf die Fahne geschrieben haben, ein neues Forum zu gründen weil ihnen das alte Forum nicht mehr gefällt oder einfach um etwas Neues auszuprobieren.

So geschehen im Fall von PS3-Talk.de. Nachdem einige Moderatoren wohl mit dem Machtgleichgewicht zwischen ihrer Seite und der Seite des Administrators unzufrieden waren, entschlossen sie ein neues Forum mit dem Namen PS3inside.de zu gründen. Beiden Forenbetreibern sollte man an dieser Stelle, nur der Vollständigkeit halber versteht sich, übrigens einen Preis für die verdammt einfallslosen Forennamen, Ausgabe 135 verleihen. Done!

Nun gab es bei PS3-Talk vor kurzem ein paar kuriose Vorkommnisse. Gut besuchte Threads samt all ihrer Postings fanden auf einmal den Weg ins Reich des Datennirvanas. Kurz ausgedrückt: sie wurden gelöscht. Der dortige Admin sah sich daraufhin genötigt folgende Erklärung zu den fehlenden Beiträgen gegenüber seinen Forenteilnehmern abzugeben:

Hallo PS3-Talker,

auf diesem Wege möchten wir uns für die hunderten gelöschten Themen und damit verbundenen tausenden gelöschten Beiträge(5000-6000) entschuldigen.

Ein Exmoderator hat am 30.12 und 31.12 gewütet und nicht nur seine Beiträge gelöscht, sondern alle eure wichtigen Tipps und Fragen, welchen in den Themen gestellt und beantwortet wurden.

Wie ihr vielleicht wisst haben sich vor kurzer Zeit ein paar Exteamler zusammen getan und ihre eigne Seite gegründet. Seit dem Zeitpunkt hat der Spuk begonnen.

Wir möchten uns nochmals bei euch entschuldigen.

Besonders pikant ist dabei natürlich der vorletzte Satz, indem Mr. Admin dem neuen, alten Moderrationsteam von PS3Inside unterschwellig unterstellt, sie hätten etwas mit den fehlenden Beiträgen zu tun. So etwas öffentlich zu behaupten halte ich für sehr fahrlässig: Zum Einen kann solch eine Behauptung zwar durchaus untermauert werden, denn je nach Forensoftware kann klar festgestellt werden, welcher Moderator die Beiträge gelöscht hat. Zum Anderen sollte man aber erst einmal intern zwischen den beiden Seiten abklären, ob es überhaupt zu einer solchen Manipulation gekommen ist, bevor man den Ruf von PS3inside.de unnötig schädigt, während man seine eigenen Glaubwürdigkeit in Frage stellt. Beweise, dass Exteammitglieder, die nun bei PS3inside.de arbeiten, eben diese Beiträge gelöscht haben, bleibt uns der Admin des PS3-Talk-Forums in seiner Erklärung schuldig. Darüber hinaus ist es außerdem fraglich, dass selbst wenn es Exmitglieder des PS3-Talk-Forums waren, diese im Auftrag der Besitzer von PS3inside.de gehandelt haben, oder sich vielleicht nur einen dummen Abschiedsscherz gönnen wollten.

Besonders heikel wird es für den Besitzer von PS3-Talk.de nun, weil sich natürlich Ex-Teammitglieder zu Wort melden und behaupten, sie hätten zum fraglichen Zeitpunkt schon keine Moderationsrechte mehr gehabt. Es steht nun also Aussage gegen Aussage. In solch einer Situation verschärft sich die Lage dann auch gerne und so bezeichnet einer der Besitzer von PS3Inside.de das Vorgehen von PS3-Talk.de als „Kindergarten“. Da hilft es auch wenig, dass Mr. PS3-Talk-Admin nun erklärt, er hätte niemals angedeutet, Teammitglieder von PS3Inside, die vorher bei ihm moderiert haben, hätten etwas mit der Löschung der Beiträge zu tun. Dumm/ungeschickt von ihm bloß, dass er weiterhin behauptet, „der Spuck“ hätte erst mit der Eröffnung der neuen Seite begonnen.  Niemals andeuten, lieber Herr PS3-Talk-Admin heißt leider auch, nicht durch unterschwellige Bemerkungen Vermutungen zu streuen.

Die Stimmung ist also im Eimer, die Lager gespalten und eigentlich regt man sich wegen einer ziemlich überflüssigen und zugleich unglaublich dämlichen Aktion auf. Die meisten der fehlenden Beiträge sollten nämlich aufgrund von regelmäßigen Backups wieder herstellbar sein, weswegen das Löschen eben dieser Beiträge überhaupt keine nachhaltigen Faktor, der im Fall einer Sabotage ja durchaus erwünscht ist, hätte. Natürlich kostet die Wiederherstellung trotzdem Zeit und Nerven. Dennoch ist die Aktion mehr als dummer Streich, denn als boshafte Absicht zu werten. Ausgenommen natürlich, die löschende Person wusste, dass es keine Backups von diesem Themen gibt. Eine Aufklärung bleibt man aber bis jetzt schuldig und dürfte man aufgrund der verzwickten Lage auch erstmal schuldig bleiben.

Umso besser, dass unser lieber Jochen Kolbe alias hornedry2k für uns alle schon die Antwort parat hält. In seinem mit der subtilen Überschrift „Sabotierte PS3Inside.de die in der Szene bekannte Seite PS3-Talk.de????“ betiteltem Beitrag ist es für unseren Vorzeigejournalisten, der laut eigener Blogbeschreibung „immer unabhängig und ehrlich“ ist, klar, dass wenn man „1 und 1 zusammenzählen kann“ man nur zu dem Schluss kommen kann, dass es sich dabei um Ex-Teammitglieder der Seite PS3inside.de handeln kann. Gut, dass hornedry2k am Ende des Beitrags dazu aufruft eine eigene Meinung zu bilden, er selbst ist dazu nämlich anscheinend nicht in der Lage.

Ob und welche Auswirkungen das fahrlässige Verhalten des PS3-Talk-Admins nun haben wird dürfte sicherlich die Zukunft klären. Eins dürfte er aber durchaus gelernt haben: mit Behauptungen und seien sie auch nur unterschwellig geäußert sollte man ohne vorzeigbare Beweise aufpassen. Horneds Beitrag macht sehr anschaulich deutlich warum das so ist.

Perspctv.com – US-Wahlkampf medial betrachtet

US-Wahlkampf einmal übersichtlich. Die US-Webseite Perspectv (gefunden übrigens auf medienlese.com) beschäftigt sich ausgiebig mit der Frage, wie oft Mc Cain oder Obama bei Twitter, Blogs und in den Nachrichten genannt werden. Auch Google-Suchanfragen, die Webseitenaufrufe der Kandidaten und vieles mehr wird dabei gemessen und, jetzt kommt eigentlich das Beste an der ganzen Webseite, übersichtlich in Diagrammen dargestellt. Wer also den Überblick im medialen Overkill zur US-Wahl verloren hat wird hier bestens unterrichtet. Perspctv zeigt allerdings auch erschreckend wie einfallsreiche US-Webmacher im Vergleich zu ihren deutschen Kollegen sind. Schade, dass Spiegel Online und Co. nicht einen ähnlichen Service bieten. Denn ganz ehrlich: mag die Idee hinter der Seite noch so einfach sein, im Grunde ist sie ziemlich genial, nicht nur weil Obama laut Web-Analyse locker die Wahl gewinnen dürfte.

P.S: Ein tolles, funky Widget gibt es übrigens auch noch:

Wie Verlage bei der IVW tricksen

NDRs medienkritisches Magazin „Zapp“ hat sich einmal die Frage gestellt, wie es z.B. der Focus geschafft hat innerhalb weniger Monate gut 70.000 neue Leser zu finden. Das Ergebnis des Beitrags dürfte Medienexperten wenig überraschen, ernüchtert aber trotzdem und lässt grundsätzlich am Focus-Slogan „[…] und immer an die Leser denken!“ zweifeln.

Die in dem Beitrag von Zapp genannten Tricks werden natürlich nicht nur vom Focus angewandt. Auch Magazine wie die SFT, Chip, PC Welt, Cicero, Gala und die Financial Times bessern ihre Auflage mit Boardexemplaren auf. Interessant ist dabei z.B. zu beobachten, dass die Gala im 3. Quartal 2008 mit Boardexemplaren auf 382.430 verkaufte Exemplare kam, während von der InTouch nur 334.535 Hefte verkauf worden sind. Von der Gala sind also augenscheinlich mehr Hefte an den Mann gebracht worden. Nur wird die InTouch nicht gratis in Flugzeugen ausgelegt, sondern generiert ihre Verkäufe aus Abonnenten- und Kioskkäufern, während von der Gala allein rund 51.151 verkaufte Exemplare nur durch die kostenlose Auslage im Flugzeug erreicht worden sind. Zieht man eben diese Käufer, die ja im eigentlichen Sinne keine Käufer sind denn sie erhalten das Heft ja gratis, ab, so liegt die InTouch mit 3.256 verkauften Magazinen knapp vor der Gala.

So sorgt die Auflagentrickserie also nicht nur für einen höheren Anzeigenpreis sondern verzerrt auch noch den Wettbewerb unter den einzelnen Magazinen. Die IVW müsste hier also einmal deutlich einschreiten. Schließlich konkurrieren hier zwei Zeitschriften in derselben Sparte miteinander und während die InTouch von Bauer eigentlich mehr zahlende Leser vorweisen kann, gaukelt Gruner und Jahr seinen Anzeigenkunden bei der Gala den Auflagenvorsprung nur vor. Hier wird klar im Wettbewerb manipuliert, was nach dem deutschen Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen verboten ist.

Dasselbe Bild zeigt sich auch im IT-Sektor. Hier konkurrieren seit Urzeiten die drei PC-Fachmagazine c’t, PC Welt und Chip um die Gunst der Leser. Alle drei Magazine haben eine sehr hohe verkaufte Auflage von 346.803 Exemplaren (c’t), 400.223 Exemplaren (PC Welt) und 408.825 Exemplaren (Chip) und müssen sich deshalb um ihre Existenz am deutschen Zeitschriftenmarkt keine Gedanken machen. Laut diesen Zahlen ist die Chip vor der PC Welt mit rund 8.000 mehr verkauften Heften Marktführer, die c’t liegt relativ weit abgeschlagen auf dem dritten Platz. Zieht man nun die kostenlosen Boardexemplare bei allen drei Magazinen ab, wobei dies bei einem schwierig werden dürfte, dann erhält man eine ganz andere Reihenfolge:

1. Platz: PC Welt: 400.223 Gesamtauflage – 51.820 Boardexemplare = 348.403 Verkaufte Exemplare

2. Platz: c’t: 346.803 Gesamtauflge – 0 Boardexemplare = 346.803 Verkaufte Exmeplare

3. Platz: Chip: 408.825 Gesamtauflage – 75.497 Boardexemplare = 333.328 Verkaufte Exemplare

Oh Wunder der Verwandlung. Zieht man also bei allen drei Magazinen die Boardexemplare ab, dann ist der einstige Spitzenreiter auf einmal nur noch auf dem dritten Platz zu finden, während die auf den ersten Blick weit abgeschlagene c’t nun auf einem soliden zweiten Platz vorzufinden ist. Bei der PC Welt hat es indes sogar zur Marktführerschaft gereicht, wenn man einmal die ComputerBild außen vor lässt. Aber auch hier ist noch etwas faul. Schließlich werden von der PC Welt noch gut 21.834 Exemplare pro Monat bei der IVW unter der Kategorie „sonstige Verkäufe“ geführt. Hierzu zählen Hefte, die weder am Kiosk noch per Abo verkauft oder als Boardexemplare verschenkt werden, also auch keine reelle verkaufte Auflage darstellen. Zieht man diese Hefte noch einmal zusätzlich ab, dann ergibt sich folgendes Bild:

1. Platz: c’t: 346.803 Verkaufte Exmeplare – 0 Sonstige Verkäufe = 346.803 Verkaufte Exmeplare

2. Platz: Chip: 333.328 Verkaufte Exemplare – 1.903 Sonstige Verkäufe = 331.425 Verkaufte Exemplare

3. Platz: PC Welt: 348.403 Verkaufte Exemplare – 21.834 Sonstige Verkäufe = 326.569 Verkaufte Exemplare

Und schon wieder zeigt sich ein neues Bild. Die PC Welt ist nun auf den dritten Platz abgestiegen, während die c’t Marktführer ist und sich die Chip auf einem zweiten Platz vorfindet. Da alle drei Magazine selbst jetzt noch eine sehr gute verkaufte Auflagen haben ist diese Trickserei also keine Frage der wirtschaftlichen Existenz. Viel mehr scheint es darum zu gehen, dem Mitbewerber immer mit ein paar mehr verkauften Heften übertrumpfen zu wollen. Die Aussagekraft der IVW-Zahlen darüber, wie viele Leser nun aus reinem Interesse am Magazin und dessen Inhalten eben zu diesem Heft greifen, ist damit aber ad absurdum geführt worden.

Einfach nur schlecht

Ja, Horny alias Jochen Kolbe, „einfach nur schlecht“ ist er wirklich, dein Testbericht zu Spore. Keine brauchbaren Argumente, außer dass die Grafik sich wohl nicht mit Crysis messen kann, ein unglaublich schlechter Schreibtsil mit unlogischen Sätzen wie „Das EA selbst bei so einer schlechten Grafik es nicht gebacken bekommt grafisch wenigstens zu beeindrucken ist mehr als Peinlich“ und allein die Tatsache, dass du dein Null-Review noch durch drei Screenshots aufblasen musst, um von deinen jämmerlichen sechs kurzen Absätzen abzulenken, lassen mich gut nachvollziehen, warum Electronic Arts dir keine Pressemuster zusendet. Aber es liegt sicherlich wieder nur daran, dass dein Blog sich dadruch auszeichnet „die Wahrheit ungeschont zu sagen.“. Träum weiter…