Konrad Kelch

Digital Image Technician, Teilzeit-Wort-Artist, Ab-und-zu-noch-2er-Kameraassistent mit einem faible für Technik, Wein und Pasta (vor allem Wein und Pasta).

Second Life Magazin ist nicht mehr *UPDATE*

Second Life ist und bleibt ein Phänomen. Ein viel zu hoch gehyptes Phänomen allerdings. Niemand wusste so recht, was Seond Life ist. Anscheinend hatte aber jeder das Gefühl, Second Life sei total wichtig. RTL2 und selbst die guten alten Tagesthemen berichteten über das neuerliche „zweite Leben“. Der Axel Springer Verlag veröffentlichte – und veröffentlich bis heute – mit „The Avastar“ eine Bild-Zeitung fürs Second Life und auch Werbeagenturen schienen Second Life zu lieben. So sehr sogar, dass Mercedes Benz einen eigenen Showroom ins virutelle Leben verlegte.

Ja, Second Life war in aller Mude. Schließlich sollten es zu Zeiten der Tagesthemen-Reportage über „1 Millionen Spieler weltweit“ gespielt haben. Das ist im Vergleich mit Branchen-Schwergewichten wie „World of WarCraft“ mit derzeit knapp 10 Millioenen Spielern zwar eigentlich nichts, aber der Markt sollte ja noch wachsen. Dumm nur, dass er es nicht tat und die meisten Spieler eher flüchteten, anstatt Neue anzuwerben.

Second Life liefen also die Kunden davon. Mehr als 100.000 Spieler kann man derzeit nicht aufweisen. Das ist im Vergleich mit anderen MMORPGs, nichts weiter ist Second Life ja, erschreckend wenig. Man ist damit Einer unter Vielen. Von einer Internetplattform, die größer als Myspace werden sollte, kann da keine Rede mehr sein. Gründe gab es viele. Die miese Performance der Server, der schlechte Kundensupport, die öde Grafik, das eher laue Spielprinzip. Das Second-Life ein großer inhaltsleerer Hype war, das wurde vielen Firmen schlagartig bewusst.

Warum sich dann ein kleiner Verlag daran machte, ein eigenes, monatliches Magazin zum Thema Second Life zu bringen, bleibt mir bis heute ein Rätsel. Im November 2007, also zu einem Zeitpunkt wo sich das mediale Interesse an Second Life abzubauen begann, ging die ersten Ausgabe an den Start. Druckauflage 30.000, Preis 3,99, Umfang 100 Seiten. Das waren die wichtigsten Daten. Besonders optimistisch schien man also schon mal nicht zu sein, wenn man einem Magazin noch nicht einmal zutraute, mehr als 30.000 Leser zu finden.

Allgemein zeugte es schon von einer gehörigen Portion Mut, ein monatlich erscheinedes Magazin zu einer sich täglich verändernden Welt herauszubringen. Mehr als Einstiegshilfen, Tipps und Tricks für gestandene Spieler und eine Zusammenfassung der besten Adressen in Second Life hatte die Erstausgabe nicht zu bieten. Wäre ich Second-Life-Spieler, „The Avastar“ plus zahlreiche private Fanseiten sowie Blogs hätten mir zig Mal mehr Informationen geboten. Warum also dieses Magazin kaufen? Das dachten sich wohl noch mehr Second-Life-Spieler und so ist nach nunmehr sieben Ausgaben Schluss. Auch wenn man es offiziell nicht zugeben will.

*UPDATE* Mittlerweile steht auch auf der offiziellen Webseite, dass der Runway-Verlag insolvent ist. Man bedankt sich brav bei allen Lesern und Abonnenten und das wars dann auch schon. Was sollte man auch mehr schreiben?

Ist Will Smith der nächste Tom Cruise?

Am 2. Juli ist Hancock in den amerikanischen Kinos angelaufen. Bis jetzt konnte der Film allein in den USA hervorragende 107 Millionen USD einspielen. Dabei ist Hancock beileibe kein guter Film. Bei Metacritic ist er klar hinter der eher entäuschenden Fortsetzung der Indiana-Jones-Reihe angesiedelt. Manche Kritiker behaupten sogar, die letzte Hälfte des Films sei katastrophal. Warum also rennen so viele Menschen ins Kino?

Das mag zum einem am launigen Szenario des sympathischen Antihelden sein. Damit dieser Antiheld aber überhaupt Sympathie bei den Zuschauern erwecken kann, kann im heutigen Hollywood eigentlich nur ein Schauspieler diese Rolle spielen: Will Smith. Ähnlich wie Tom Cruise in den 80er und 90er Jahren das amerikanische Kino dominierte, ist auch Will Smith zu einem Kassenmagneten geworden.

Interessant ist dabei der Werdegang Smiths. Von einstiegen smarten und aus einfachen Verhältnissen stammendem Suppenkasper in der Serie „Der Prince von Bel Air“, über die erste Nebenrolle als fürsorgender Vater und mutiger Kampfpilot in Roland Emmerichs Actionepos „Independence Day“ bis hin zum heutigen Allround-Schauspieler war es ein weiter Weg. Dabei spielte Will Smith so ziemlich jede Rolle. Ob es nun der großmäulige, aber unbeholfene Geheimagent in „Men in Black“ war, oder der von starkem Willen getriebene, alleinerziehende Vater in „The Pursuit of Happyness“. Will Smith hat von lustigen Rollen („Hitch – Der Datedoktor), über dramatische Rollen („The Legend of Bagger Vance“, „Ali“) bis hin zum Actionstar („Bad Boys“, „Enemy of the State“ oder Weltenretter („I’m Legend“) so ziemlich jedes Genrefach abgegrast. Stehts dabei den Gutmenschen spielend, der am Ende mit Charme, Witz und einer gehörigen Portion Mut überzeugen kann.

Kein Wunder also, dass man ihm sein betontes Saubermann-Image abnimmt. Und genau deswegen nimmt man es Will Smith alais Hancock in der ersten Hälfte des Films auch nicht übel, wenn er wild fluchend die halbe Stadt auseinander nimmt. Will Smiths Möglichkeit, sich immer wieder in neue Charaktere hineinzuversetzen und sein massentauglicher Charme und Witz, das hat ihn zum aktuell wichtigsten und auch mächtigsten Schauspieler Hollywoods gemacht. Viele Zuschauer haben ihn dabei immer noch als den lustigen, netten, intelligenten Junge aus einfachen Verhältnissen im Gedächtnis. Fakt ist jedoch, dass Smith selbst aus gut situierten Verhältnissen kommt. „Der Prince von Bel Air“ hat den Zuschauern jedoch ein eigenes, anderes Bild vermittelt. Noch einer der Tricks, die sich „Big Willie“ bedient hat.

Was ihm jetzt noch im Wege stehen könnte? Ähnlich wie Tom Cruise, könnte auch Will Smith seine Glaubwürdigkeit und seine Beliebtheit durch seinen Hang zu Scientology verlieren. Ironischerweis ist es Cruise selbst, der Smith dazu überreden konnte, sich Scientology einmal näher anzuschauen. Seit neuestem wirbt Smith sogar für die umstrittene „Religionsgemeinschaft“.

Der Spieletest: Evolution nein danke

Wenn man so will wurde der Urtyp das Spieletests 1985 in der ersten Spiele-Sonderausgbe der Happy-Computer mit dem Titel „Spiele-Tests“ (später PowerPlay) etabliert. Zwar gab es auch zuvor mit Magazinen wie TeleMatch, der Einfluss der ersten Happy-Computer-Tests sind aber bis heute auf die Branche spürbar.

Nehmen wir als Beispiel den Test des Jump’n’Runs „Impossible Mission“ aus der Erstausgabe. Der Auftakt des Artikels beschäftigt sich zuallererst mit der Handlung des Spiels. Weiter wird dem Leser erklärt, was genau seine Aufgabe in „Impossible Mission“ ist. Die Spielmechanik, heute würde man Gameplay sagen, wird als Nächstes erläutert. So wird dem Leser der Aufbau der Levels erklärt, es werden auf Tücken im Spielprinzip hingewiesen und es werden die interessanten Aspekte des Spiels beschrieben. Zur technischen Seite des Spiels wird sich hingegen erst recht spät im Artikel geäußert. Zwei kleinere Absätze müssen reichen, ehe man zu einem Fazit kommt.

Die heute oligatorische Endwertung, entweder im Schulnotensystem oder per Prozentskala, fehlte in der ersten Sonderausgabe über Spiele noch, wurde aber schon in der zweiten Ausgabe eingeführt. Hier finden sich z.B. beim Test zum Rollenspiel „Wizardy“ auch Einzelnoten zu Grafik und Sound, sowie Meinungskästen von zwei Redakteuren. Diese sollen noch einmal die persönliche Meinung des Redakteurs wiederspiegeln. All diesen Elementen gemeinsam ist, dass sie auch noch heute in Spieletests zu finden sind.

Drehen wir jetzt einmal die Uhr ein wenig vor und nehmen uns den Test des EgoShooters „Turok“ aus der PC-Games-Ausgabe 07/2008 vor. Zwar ist der Aufbau mit dem des Happy-Computer-Tests von 1985 nicht direkt vergleichbar, trotzdem finden sich dieselben Elemente in beiden Artikeln wieder. Zuerst wird kurz angerissen, was den Spieler bei Turok genau erwartet, dabei wird auch noch ein wenig über die Historie der Turok-Serie geschrieben. Im nächsten Absatz beschäftigt man sich mit der Technik des Titels, ehe man auf die Spielmechanik mit ihren Vor- und Nachteilen eingeht. Dieses Part erstreckt sich über drei Absätze und endet mit einem Schlussfazit. Bei der PC-Games erklärt man den Spielspaß zudem anhand einer Motivationskurve. Einen Meiungskasten des Redakteurs gibt es zudem auch.

Vergleicht man beide Artikel vom Stil her, fällt auf, dass sich der PC-Games-Artikel reißerischer anhört. Das liegt zu großen Teilen aber eindeutig an der Qualität des Titels. „Impossible Mission“ ist mittlerweile ein Kult-Klassiker, „Turok“ dürfte von solchen Weihen noch nicht mal im entferntesten träumen. Ansonsten hat sich stilistisch nicht viel verändert. Der Titel wird in beiden Artikeln aus der Sicht eines neutralen Erzähler beschrieben. Pro- und Contra-Punkte werden bei beiden Artikel möglichst neutral wiedergegeben. Auch wird bei beiden Artikel das Spiel isoliert von anderen Medien betrachtet. Es werden auch keine Querverweise zur Popkultur oder auf kulturelle Einflüsse bei den beiden Spielen gegeben.

Allgemein lässt sich feststellen, dass sich der Spieletest in den letzten 13 Jahren kaum verändert hat. Anders als zum Beispiel bei der Kritik von Kinofilmen wird bei Videospielen nicht der Aufbau der Handlung analysiert. Er wird kein Bezug vom Videospiel zu realen kulturellen Gegebenheiten hergestellt. Die Farbgebung, das Spiel mit Licht und Schatten, vielleicht sogar die Fragwürdigkeit des Tötens. Darauf wird im Turok-Test genau so wenig eingegangen, wie im „Impossible-Mission“-Test auf das Science-Fiction-Thema und eventuelle Querverweise mit Kinoflimen oder Romanen.

Das mag 1985 als Videospiele noch etwas Neues und Aufregendes waren nicht weiter schlimm gewesen sein. Schließlich war man damals froh, wenn überhaupt jemand über Videospiele berichtete und man sich so ein Bild über die Güte eines Titels machen konnte. Im Jahr 2008 sind Videospiele aber längst im Mainstream angekommen und werden in spielefremden Publikationen wie dem Spiegel oder der Sueddeutschen Zeitung besprochen. Schade, dass der Spieletest sich diesen Gegebenheiten nicht angepasst hat und immer noch auf dem Stand von 1985 dahindümpelt.

Was ist eigentlich mit Sega los?

Erinnert ihr euch noch an die Zeiten als Sega fließig für ihre Dreamcast programmiert haben? Nein? Crazy Taxi, Virtua Tennis, Skies of Arcadia, Jet Set Radio Future, Rez, Shenmue, Sonic Adventure 2, Phantasy Star Online, Sega GT, Ecco the Dolphin und Virtua Fighter 3TB. Sega haute für seine Konsole Hits am laufenden Band raus. Es gab innovative Titel wie Jet Set Radio Future, Rez oder Ecco the Dolphin oder Titel wie Shenmue, die einem die Kinnlade runterfallen ließen. Crazy Taxi, Virtua Tennis und Sonic Adventure 2 waren definitiv mit die besten Arcade-Games für die Dreamcast. Jeder freute sich, wenn Sega einen neuen Titel ankündigte. Spielspaß und Qualität waren meist sicher, Innovationen teilweise sogar garantiert.

Dann wurde die Dreamcast eingestellt. Gerade in Europa liefs nie richtig gut für die Traumkiste. Komische Werbung und der allgegenwertige Playstation-2-Hype ließen der Konsole nie mehr als eine Randexistenz zu. Obwohl der Verkauf gerade in den USA zuerst sehr gut anlief. Irgendwann konnte Sega das Verlustgeschäft nicht mehr finanzieren und musste die Dreamcastproduktion einstellen.

Die Dreamcast war also gestorben, die Entwicklerstudios gab es aber noch. Was lag da näher, als sich genau darauf zu beschränken. Für die Dreamcast hatte man ja schließlich Toptitel in Serie produziert. Das müsste man für Xbox, Playstation 2 und GameCube ja schließlich auch hinbekommen. Nette Idee, doch seitdem geht es mit Sega rapide den Bach runter.

Zuerst lief alles noch ganz gut. Man hatte ja schließlich mit der Dreamcast zuvor starke Marken im Markt etabliert. Man portierte also erst einmal seine Dreamcast-Klassiker auf die anderen Systeme. 2001 erschienen also Crazy Taxi für die Playstation 2, 2002 sollten mit Skies of Arcadia Legends (GC), Rez (PS2), Space Channel 5 (PS2), Jet Set Radio Future (Xbox), Ferrari F355 Challenge (PS2) und Shenmue 2 (Xbox) weitere Konvertierungen folgen. Meist unterschieden sich diese kaum von ihren Dreamcast-Vorbildern, was aber in Anbetracht deren Qualität auch nicht weiter schlimm war.

Mit kompletten Neuentwicklungen tat sich Sega aber zunehmend schwerer. Titel wie Super Monkey Ball, Panzer Dragoon Orta, OutRun 2, Virtua Fighter 4 ließen zwar noch einmal erkennen, zu was für Spielen Sega in der Lage ist. Mit Yakuza, Sega Soccer Slam, Sonic Heroes, Sonic Riders und Sonic Gems Collection brachte man zwischen 2002 und 2005 jedoch auch viel Mittelmaß auf den Markt. Yakuza z.B. wurde dabei mit viel Aufwand produziert und beworben, konnte dann aber gerade spielerich dem Genre keine neuen Akzente geben und sah eher wie ein GTA-Klon aus. Auch gab es mit King of the Route 66, Virtua Quest, Astro Boy, Iron Phoenix und schließlich Shadow the Hedgedog Spiele, an die sich wohl die wenigsten Spieler noch erinnern dürften.

Zugegeben. Sega hatte immer noch ein ziemlch gutes Spielelineup. Mittelmäßige Titel, sowie echte Gurken finden sich auch bei anderen großen Publishern in ungefährt gleicher Anzahl wieder. Nur kann man Segas Innovationskraft zwischen 2002 und 2005 nicht mehr mit Segas Innovationskraft in den Jahren der Dreamcast vergleichen. Wo man dort innovative oder sehr gute Titel quasi im Monatsrythmus veröffentliche, beschränkte man sich in den Folgejahren eher darauf, bekannte Spieleserien umzusetzen. Grandiose Neuentwicklungen konnte man dabei bis auf Panzer Dragoon Orta, Virtua Fighter und Super Monkey Ball kaum nachweisen. Viel mehr versumpften viele Neuentwicklungen im guten Mittelmaß.

Nun ist die Nextgen-Ära angebrochen. Playstation 3, Xbox 360 und Wii buhlen im die Gunst der Kunden. Auch Sega beliefert dieses System fließig mit neuer Software. Mehr schlecht als recht bis jetzt. Alte Serien, wie z.B. Virtua Tennis, konnten in ihrer Next-Gen-Version nicht mit innovativen Ideen, sondern eher mit schicker Grafik glänzen. Vergleicht man die Wertungen des ersten Teils mit denen des dritten, stehen da 80 % für die Neuauflage gegen 91 % für den Klassiker. Auch andere Serien schwächeln. Zwar konnte Virtua Fighter 5 durchaus überzeugen, Sonics neues Adventure viel hingegen total durch. Auch gute Neuentwicklungen wie Condemned blieben eher die Außnahmen. Einige Lizenzspiele zu Kinofilmen wie Der goldene Kompass, Iron Man und The Incredible Hulk gab es. Viele Neuentwicklungen wie Ghost Squad, Mario und Sonic bei den olypmischen Spielen, Full Auto, Viking : Battle for Asgard und Sega Superstar Tennis blieben dabei im Mittelmaß hängen. Selbst Hitgaranten wie Segas Rally-Serie konnten nicht mehr vollends überzeugen. Neue Ideen oder gar Genre-definierende Spiele sucht man unter all diesen Kandidaten vollkommen vergebens. Wir erinnern uns noch einmal an Segas Dreamcast-Zeit zurück und stellen fast schon ein klein wenig mit Entsetzten fest, wie wenig vom einstiegen Entwicklerglanz noch geblieben ist.

Es ist schade zu sehen, wie mit dem Abstieg der Dreamcast in die Bedeutungslosigkeit auch Sega als Entwickler viel von ihrem früheren Kultstatus einbüßen musste. Besserung ist erstmal leider keine in Sicht. Schaut man sich die aktuelle Releaseliste an, dann hat Sega aktuell mit Sonic Unleashed, Golden Axe: Beast Rider und Aliens: Colonial Marines zwar drei durchaus interessante Titel in der Pipeline. Innovationswunder werden dieser aber eher nicht sein, und außerdem fing 2008 mit diversen halbherzigen Lizenzumsetzungen sowieso nicht gerade berauschend für Sgea an. Nun ist also die Aufholjagd angesagt.

Trailerschau # 1

Jeder Film braucht einen guten Trailer. Ein Trailer muss aufmerksam machen. Er muss kurz und bündig erzählen, worum es in dem Film geht, muss die Hauptdarsteller präsentieren und das Besondere des Films möglichst prägnant auf den Punkt bringen. Kurz: ein guter Trailer kann manchmal mehr, als der eigentliche Film kann. In Filme zu gehen, weil der Trailer gefällt kann also durchaus riskant sein.

Trotzdem: gute Trailer haben ihre Daseinsberechtigung gerade deswegen. Auch deshalb sollten sie nicht nur auf den offiziellen Webseiten und in Kinos versauen. Deswegen gibts jetzt regelmäßig eine Trailerschau. Mit Trailern zu Filmen, die mich interessieren, mit Trailern die mich amüsieren oder die einfach gut sind. Ob der Film dann wirklich was taugt, wissen wir leider erst nachher im Kino. Wenn nicht, dann hatten wir immerhin zwei Minuten Spaß mit dem Trailer. Ach, ich liebe einfach Trailer. Let the show begin!

Frozen River

Bessere Qualität in HD bei Apple.

Gonzo

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The Last Mistress

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Transsiberian:

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Bottle Shock

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Sat 1 macht jetzt in Doku-Soaps

Ironie, ich hör dich leise lachen. Kaum kotze ich mich darüber aus, wie sehr Doku-Soaps mir das Fersehvergnügen vermiesen, da kündigt mit Sat – hier pinken Ball vorstellen- 1 der letzte von dieser Plage verschonte Sender eine ganze Reihe neuer Dokusoaps an. Danke, mir reichts für heute erst einmal. Sat 1, ich gratuliere euch zu diesem sensationellen Schritt noch weiter in Richtung Bedeutungslosigkeit.

Einmal mehr beweisen deutsche Fernsehmacher, dass sie lieber einem Trend folgen, als sich etwas Neues auzudenken. Wer solche tollen Formate, in denen wohlhabende Menschen eine Woche Hartz-IV-Empfänger spielen dürfen oder Tipps gegen Einbrecher gegeben werden, sehen soll, ist zwar noch nicht klar. Irgendwer wirds aber schon sehen, schließlich haben die anderen ja auch gute Einschaltquoten.

Danke, ich muss weg…

Doku-Soaps: Das Babylon der Privaten

Ich verstehe Fernsehen manchmal einfach nicht mehr. Von seinem Anspruch als Unterhaltungs- und Informationsmedium sind doch zumindest die privaten Fernsehsender weiter entfernt als Amy Winehouse von einem Drogenfreien Leben. Welche Formate gibt es denn noch, die durch Fiktionen unterhalten? Was bestimmt unser allabendliches Fernsehbild? Entweder US-Serien wie C.S.I., Dr. House, King of Queens, Greys Anatomy oder, dieses Mal aber made in Germany, Realitiy-TV-Doku-Soap-Gedöns wie „Bauer sucht Frau“, „Auswandern XXL“, „Die Kochprofis“, „Rach – Der Restauranttester“, „Die Supernanny“ , „Raus aus den Schulden“, „Frauentausch“ und so weiter und so fort.

Unterhaltung? Anspruch? Spannung? Vielleicht sogar eine Priese Information? Fehlanzeige! Was es gibt sind „echte“ Familiendramen, die um ganz ehrlich zu sein, auch nicht dadurch unterhaltsam werden, dass man sie selbst gerade nicht erlebt. Wer möchte sich schon daran erinnern, wie man als Teenager selbst am Rad gedreht hat, oder wie man mal eine Rechnung nicht bezahlen konnte? Ganz ehrlich, das will niemand und niemand will deswegen „Raus aus den Schulden“ und „Die Supernanny“ sehen.

Auch interessiert es mich nicht, wie andere Familien ihre Probleme damit lösen, indem sie auswandern. Oder wie sich Mütter untereinander bekriegen. Und Beziehunggeschichten im Fernsehen? Klar, als Drama immer gut. Aber so richtig echte, wie sie jeder kennt? Von normalen Menschen vorgetragen? Wenn ich das sehen wollen würde, würde ich in eine Selbsthilfegruppe gehen, aber doch nicht meinen Fernseher einschalten.

Ich möchte nicht zwingend mit Alltagsproblemen konfrontiert werden, wenn ich den Fernseher einschalte. Ich will Unterhaltung, ich möchte Abschalten können, wenn ich Abends in den Fernsehsessel sinke. Will ich Informationen und Bildung schalte ich Arte ein, will ich Unterhaltung dann geh ich zu den Privaten. Das war bis jetzt mein Credo. Nur die Privaten unterhalten nicht mehr, die Privaten quälen ihre Zuschauer mit Alltagsproblemen von Menschen, die manchmal so sympathisch sind wie eine verstopfte Toilette wohlriechend ist.

Irgendwie macht ihr aber trotzdem noch Quote. Gerade RTL fährt mit „Die Supernanny“ und „Raus aus den Schulden“ Traumquoten ein und verkauft den ganzen Ronz dann auch noch als Informationssendung. Blanker Hohn! Aber wer schaut so etwas? Wer tut sich freiwillig die Probleme andere Menschen an? Keiner so wirklich, lautet wohl die Antwort.

Was alle Sendungen dieses Typs gemein haben ist die Art und Weise wie sie der Zuschauer konsumieren kann. Weder „Bauer sucht Frau“, noch „Einsatz in vier Wänden“ oder irgendein anderer Klon dieses Formats benötigen ein großes Maß an Aufmerksamkeit und Anstrengung, um das Geschehen auf dem Bildschirm zu verstehen. Wer solch eine Sendung einschaltet, schaltet selbst aus. Nicht, weil er sich in eine Geschichte hineinversetzt, sondern weil er einfach nicht mehr denken muss. Alles wird immer so aufbereitet, dass man der „Geschichte“ selbst dann folgen könnte, wenn man es selbst garnicht möchte.

Der Zuschauer selbst ist dabei nicht mehr aktives Mitglied, was die Taten der Akteure auf dem Bildschirm zu verstehen versucht. Niemand fiebert mehr mit, keiner bezieht Stellung zu der Position des Prota- oder Antagonisten. Es gibt ja schließlich keinen Grund dafür. Passives Zusehen, Hintergrundrauschen. Das ist es, was deutsche Reality-TV-Formate auszeichnet. Wer mehr möchte? Der schaltet um, oder ganz aus. Liest ein Buch, schaut sich einen Kinofilm auf DVD an, geht mit Freunden los, spielt ein Computerspiel oder unternimmt sonst irgendetwas.

Wer wirklich etwas erleben möchte und sei es auch nur ein schnulziges Liebesdrama, der schaut schon lange kein Feierabend-Fernsehprogramm der Privaten mehr. Privat-Fernsehen ist längst weg von seinem Status Quo als Unterhaltungsmedium, verkommen zu einem reinen Untergrundgeräusch. So halt, wie es das Radio beim Autofahren, Tapezieren oder Haarewaschen schon ist, nur hier halt mit Bild und Ton.

Warum, liebe Fernsehmacher, lasst ihr euch nicht von dem inspirieren, was ihr selbst aus Amerika teuer einkauft. Warum keine gut gemachten deutschen Serien mit Anspruch, Unterhaltungswert und einem Konzept, was auch diejenigen wieder vor den Bildschirm lockt, die ihr schon längst als Zielgruppe verloren habt. Warum tut ihr euch so schwer, lieber untereinander all das zu kopieren, was nur irgendwie nach Erfolg riecht, anstatt euch an dem ein Vorbild zu nehmen, was Erfolg hat und zudem unterhält? Ist das Prinzip einer guten Serie so schwer für euch zu durchschauen? Wenn ja, dann solltet ihr euch vielleicht die Frage gefallen lassen, ob ihr wirklich den richtigen Job gewählt habt.

Aua im Mondlicht

US-Serien sind toll. Dass das nicht unbedingt heißen muss, das alle US-Serien toll sind, sollte klar sein. Moonlight, vor ein paar Wochen auf ProSieben gestartet, bestätigt das eindrucksvoll. Der Hauptcharakter sieht eher so aus wie ein Italo-Zuhälter denn Privatdetektiv oder gar Vampir. Die ironischen Anspielungen auf typische Vampirklischees sollen halt ironisch und lustig sein, wirken aber eher aufgesetzt. Das Holzpflöcke und Knoblauch gegen Vampire nichts anzurichten vermögen wissen wir spätestens seit Blade. Tageslicht hingegen ist mal wieder böse und silberne Schrotkugeln auch. Ahja, nichts Neues an der Vampirfront also.

Was kommt noch? Okay, wie haben einen Vampir der lieber der menschlichen Moral zugeneigt ist, als seiner natürlichen Gier nach Blut nachzukommen. Natürlich ist sein bester Freund das genaue Gegenteil. Warum das alles so ist? Wissen wir nicht, bzw. noch nicht. Das soll uns erst während der Serie beigebracht werden. Nur werden wir bis dahin weiter zusehen? Anscheinden werden es wohl ein paar, ProSieben fährt mit Moonlight ganz passable Quoten ein. Der US-Sender wohl eher nicht, weswegen dort die Serie auch schon nicht mehr forgesetzt wird.

Obs an den dämlichen Dialogen ala „Manchmal da, bäng, haut ein so ein Schicksal mal echt um“ gelegen hat, oder an der mangelnden Glaubwürdigkeit der Serie an sich? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht und möchte es auch garnicht weiter wissen. Ein paar Folgen werde ich mir die Serie danach geben, bevor sie auch bei mir endgültig abgesetzt wird.

Achja, ein kleines Trostpflaster gabs für mich übrigens dann doch noch. Die Kameraarbeit in den ersten drei Folgen ist mehr als nur reines Mittel zum Zweck, sondern vermittelt mit ihren starken Perspektiven, dramatischen Kontrastunterschieden und stringenten Weitwinkelaufnahmen sowie dem klassischen omnipräsenten Lichteinfall seitlich oder frontal vom Gesicht des Darstellers durch Jalousien perfektes Film-Noir-Flair. Wer mehr darüber lesen möchte, sollte sich einmal diesen Artikel von Serienjunkies.de durchlesen.