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Atari vs. 4players : ab in die nächste Runde

Neuigkeiten im Fall „Atari vs. 4 players“: Atari hat sich zu Wort gemeldet. Kaum zu glauben und irgendwie auch ein wenig mutig, bei dem Mist, den man bis jetzt verzapft hat. Nungut: das Online-Magazin „der Westen“ musste nachharken. Aber immerhin.

Was dabei rausgekommen ist, ist so schön fragwürdig und auch ein wenig lustig, dass ich euch an dieser Stelle die drei Absätze einfach mal so auftische:

„ATARI Deutschland achtet und schätzt das Recht auf freie Berichterstattung und Pressefreiheit. Es ist weder im Interesse von ATARI Deutschland, noch Stil des Unternehmens, Medien welcher Gattung und Größe auch immer, anzugreifen oder unter Druck zu setzen. Dennoch ist ATARI Deutschland der Ansicht, dass Berichterstattung fair und nicht tendenziös sein sollte.

ATARI Deutschland behält sich, gerade auch im Wiederholungsfall vor, sich gegen unfaire und mutwillig geschäftsschädigende Praktiken zu wehren und notfalls juristisch vorzugehen.

Im konkreten Fall, der Berichterstattung von 4Players zu dem Spiel „Alone in the Dark“, ist ATARI um Deeskalation bemüht. Eine entsprechende Kampagne ist in Vorbereitung und startet Anfang der nächsten Woche.“

Interessant, nicht wahr? Man achtet also die Pressefreiheit, Berichte dürfen aber nicht tendenziös ausfallen. Nur ab wann ist eine Berichterstattung tendenziös? Was kann denn 4players bitte dafür, dass Alone in the Dark weder in der Preview noch in der Testversion zu höheren Weihen getaugt hat? Muss sich ab sofort jedes Magazin vor Klagen eines Publishers fürchten, nur weil ein Spiel sich während der Zeit, in der darüber berichtet wurde, qualitativ nicht gebessert hat? Ich glaube kaum. Wäre ich Atari, so würde ich meinen Schwanz ganz klein einziehen und darauf hoffen, dass die Sache nicht noch weiter ausufert. Klar, man ist jetzt um Deeskalation bemüht. Nur leider kommt das wohl ein wenig zu spät.

Jörg Luibl hat dazu auch seinen Senf abgegeben und hört sich nun nicht mehr wie ein 14-jähriges Kind an, dass man Computer- und Fernsehverbot erteilt hat. Danke für die neu gewonnene Sachlichkeit, auch wenn der gute Herr natürlich ein wenig dramatisiert und daraus einen internationalen Skandal macht. Ja, es wurden auch andere Webseiten bedrängt, ABER: es geht hier um einen popeligen Testbericht zu einem Stück Unterhaltungssoftware und nicht um ein neues Watergate. Ein bisschen weniger Drama wäre hier mal angebracht.

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  • Wow, das ging aber schnell | Texturmatsch

    […] nicht in der Öffentlichkeit. Erst als das Magazin “der Westen” nachharkt, ist man zu einem Statement bereit. Darin spricht man von Berichten die tendenziös sein, möchte aber zugleich deeskalieren. […]