Die Medal-of-Honor-Debatte

Gerade bei 4players gelesen: Es wird im neuen Medal-of-Gähn-Teil möglich sein, die Taliban im Mehrspielermodus zu spielen. Scheinheiligkeit, Ignoranz und Realitätsverschiebung galore gehen dabei auf beiden Seiten ins Gefecht. Da wäre zuerst die Bundeswehr an der Reihe: Es ist widerwärtig, so ein Spiel auf den Markt zu bringen, während in Afghanistan Menschen sterben.“ Ja, Herr Wilfried Stolze, das mag vielleicht sein, aber ist es nicht pervers, moralisch fragwürdig und menschenverachtend, die Bundeswehr auf Youtube als Erlebnisveranstaltung zu präsentieren, während sie derweilen Zivilisten am Hindukusch tötete?

EA kann das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und kontert: „Wenn aktuelle Gewalt in Büchern, Filmen oder im TV thematisiert werden darf, warum nicht auch in einem Game“ Ganz einfach? Okay, weil ihr die Gewalt nicht hinterfragt, sonder nur einen aktuellen Krieg als Kulisse auswählt, weil es sich besser verkauft, eine höhere Medienresonanz hat und vielleicht für einen Skandal sorgen könnte. Also beschwert euch nicht über Stolzes Kommentar, es ist doch genau das was ihr haben wolltet. Und ganz ehrlich: ist Medal of Honor wirklich so schlecht, dass es sich ohne etwas Medien-Tamtam nicht verkaufen wird?

P.S.: Ein klein wenig erinnert mich das ja an eine gewisse Diskussion um ein sehr russisches Flughafen-Level, die wir letztes Jahr geführt haben. Warum also überhaupt darüber aufregen?